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Grad-Abtheilung 43, Blatt 5 [Neue Nr. 3038] (1895) Glöwen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1889
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42 Agronomisches.

toffeln Kainit(10 Centner pro Hektar), zu Roggen Thomasmehl (12 Centner pro Hektar) und: Stickstoff in Form von Chilisalpeter (68 Centner). Bedeutende Mehrerträge liessen sich ferner bei theilweiser Zuhülfenahme der genannten Kunstdünger durch den Anbau von Vor-, Zwischen- und Nachfrüchten erzielen. Vorzüg­liches Milchfutter gewährt beispielsweise die Serradella der Klee des Sandes, welcher auf sehr armem Boden im Gemenge mit weissem Senf, Lupine, Spörgel u. a. angesät werden kann. In die Roggenstoppel gesät, verhindert sie zu grosse Austrocknung des Ackers, unterdrückt die Unkräuter und liefert im Herbst eine ausgezeichnete Weide für Rinder und Schafe; ihr Anbau erfolgt am besten nach Hülsenfrüchten, da sie leicht vom schnell wuchern­den Unkraut unterdrückt wird. Ganz besonders kräftig entwickelt sie sich auf leichten, frisch gemergelten oder mit Kainit und Thomasschlacke verbesserten Aeckern. Sie bedarf des Stickstoffs nicht, da sie denselben der Luft entnimmt. Auch noch andere, schnell wachsende, wenn auch einjährige Futterpflanzen, z. B. weisser Senf, Lupine u. a., können zu fast allen Getreidearten, Roggen, Sommerung, Hafer und Gerste als Einsaat Verwendung finden. Der hohe Werth einer derartigen intensiveren Bewirthschaftungs­weise des Bodens liegt auf der Hand. Denn nach dem Aberndten der Halmfrucht erhält man durch das später eintretende Wachs­thum der Futtergewächse eine reichliche Beschattung des Bodens und gewinnt in feuchten Sommern oder im Herbst entweder eine Futtererndte oder eine gute Weide für Schafe und in den unter­gepflügten Rückständen eine gute Düngung; das Feld wird also im Spätsommer nicht ausgedörrt, sondern bleibt für die nach­folgende Frucht in frischer Kraft.

Auch die Versuche, Lupinen in die Furchen zwischen Kar­toffeln zu säen, waren in vielen kleineren Wirthschaften von Er­folg begleitet und erzielten nach Aberndtung der Kartoffeln eine lohnende Lupinenerndte und durch diese wieder eine Anreicherung des Bodens mit werthvollen, von den Pflanzen leicht aufnehmbaren Nährstoffen,

Neben der Anwendung dieses Systems der doppelten Erndten muss zur Verbilligung der landwirthschaftlichen Produetionskosten