Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 5 [Neue Nr. 3038] (1895) Glöwen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1889
Entstehung
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Agronomisches. 41

Der sog. Thalsand, welcher noch zum Oberen Diluvium zählt, erfüllt wie bereits im geognostischen Theil besprochen und aus der ihn bezeichnenden grünen Farbe und Punktirung mit den Buchstaben das zu ersehen ist in Gemeinschaft mit hu­mosen Ablagerungen und Flugbildungen die gesammte Niederung des Blattes, Er ist im Ganzen. ein: stark ausgewaschener, kalk­und steinfreier, mit verwitterungsfähigen, wichtige Pflanzennährstoffe enthaltenden, Silikaten nur dürftig ausgestatteter Sand, dessen Werth für den Ackerbau vor allem durch seine Lage, den mehr oder minder nahen Grundwasserstand, die feinere oder gröbere Körnung des Sandes, den grösseren oder geringeren Humusgehalt, die Stärke. der Ackerkrume und die Beschaffenheit des Unter­grundes bestimmt wird. Letzterer besteht in gröberem oder fei­nerem, weissen oder rothen eisenschüssigen, eisen- und auch thon­streifigem Sande. Im grossen Ganzen ist die Körnung des Thal­; sandes im Bereiche des Blattes ziemlich fein; und da auch die sonstigen für die Flugsandbildung günstigen Bedingungen: Gleich­förmigkeit, vollständiges Fehlen von Steinen, durchaus ebene Lage, und grosse, der herrschenden Windrichtung ausgesetzte Fläche, erfüllt sind, so gab er von jeher Anlass zu starken Ver­wehungen und Dünenbildungen und befinden sich noch jetzt grosse Strecken wie beispielsweise zwischen Bahnhof Glöwen und der 1,6 Kilometer nördlich davon gelegenen Ortschaft bei stärkerem Winde. in, vollem Aufruhr. Auf nicht geschützten, trocken ge­legenen Flächen geht daher die durch Düngung mühsam erzielte, mit humosen Substanzen angereicherte Oberkrume oder die aus früherer Zeit her noch vorhandene, wenn auch geringe, aber doch sehr wichtige Waldkrume stetig wieder verloren. Die Bewirth­schaftung dieses Bodens bietet aus diesen Gründen grosse Schwie­rigkeiten und muss er, um einigermaassen, die der Cultur entgegen­stehenden Hindernisse zu überwinden, seinen Eigenschaften ent­sprechend sehr sorgfältig. behandelt werden; vor allem ist jegliches Brachliegen des Ackers und zu frühzeitiges Umpflügen vor der neuen Bestellung zu vermeiden.

Zur Erreichung guter Erndten bedarf der Boden neben Stall­dung Beigaben von künstlichen Düngemitteln, so z.B, zu Kar­