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Grad-Abtheilung 43, Blatt 5 [Neue Nr. 3038] (1895) Glöwen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1889
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Agronomisches. 57

Ueberfahrungen mit Sand zeigten keinen Erfolg, am besten be­währten sich Düngungen mit Compost, sowie Kainit. Gemarkung Vehlin. Die Wiesen 1,5 Kilometer nordöstlich der Ortschaft liegen sehr nass und hat das Wasser nur sehr mangel­haften Abzug; sie sind zweischürig, geben aber nur etwa 40 Centner pro Hektar sehr geringes Futter. Profile: SH4-7; SH4-

Sand GS 16, S0-2 Ki S und GS 15 Wird Sand aufgefahren, so verbessert sich Qualität und Quan­tität des Futters wesentlich. Gemarkung Söllentin. Wiesen 0,8 Kilometer nordwestlich

der Ortschaft. Profil: SH oder TH 26, T und AT 13 S oder ES 17

Sie sind ausreichend feucht und ist genügender, Wasserabzug vorhanden; ihre Rasensohle friert im Winter theilweise oft ‚hoch, wodurch die Narbe vertrocknet und morastische Stellen entstehen. Die Wiesen sind zweischürig, liefern aber nur Futter von sehr geringer Beschaffenheit, das sich für Rindvieh nicht eignet. Ertrag etwa 45 Centner pro Hektar. Am besten bewährten sich Com­postdüngungen; Beigaben von Kainit(7 Centner pro Hektar) er­zielten keinen Mehrertrag und bessere Futterqualität. Wiesen­unkräuter sind die gelbe Sumpf-Dotterblume(Caltha palustris) und der Klappertopf(Hahnenkamm, klingender Hans, Rhinanthus major).

Die Moorerde-Flächen, welche als Acker Benutzung finden, liegen in der Regel für die Feldfrüchte zu nass, als Wiese jedoch zu trocken; sie hängen mehr als alle anderen Böden von der Witterung ab und wird durch Frühjahrsfröste und Nässe im Sommer ihr Fruchtstand in hohem Grade gefährdet.

Wie am Eingange bei Besprechung der Humusböden bereits hervorgehoben, enthält die Moorerde, sowie auch der sie beglei­tende weisse Quarzsand keine mineralischen Nährstoffe und bedarf daher dringend Zufuhr von feldspathreichem sog. Oberen Sande, Kalkmergel oder Mergelsand. Denn der Sand mildert die extremen