Agronomisches. 59
ist deshalb drainirt. Die Stärke der Moorerdeschicht beträgt etwa 2 Decimeter, nur an vereinzelten Stellen 3 und 4 Decimeter. Der Boden gehört der 6, und 7. Klasse an, eignet sich am besten zum Anbau von Roggen, Hafer und Kartoffeln und zeigte der erstere im Jahre 1890 nach Zufuhr von Thomasschlacke und Kainit (10—12 Centner pro Hektar) sehr guten Stand, welcher sich nach der geplanten Melioration mit Mergel— dessen der Acker dringend bedarf— noch sehr bedeutend verbessern dürfte.
Gemarkung Vehlin. Die Bewirthschaftung des 2 Kilometer westsüdwestlich der Ortschaft an der Grenze der Ost- und West-Prignitz gelegenen Humusbodens ist grosser Nässe wegen mit Schwierigkeiten verknüpft und, so sehr sich auch die Eigenthümer bemühen, den Acker durch zahlreich angelegte Gräben zu entwässern, so sind doch alle dahin zielenden Arbeiten, sowie auch Drainage, wenig erfolgreich, weil genügende Vorfluth mangelt. Vorherrschend ist das Profil: BE Der Boden ist— wie
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SB gesagt— kaltgründig, weshalb auch das Korn im Frühjahr leicht erfriert, sehr arm an Nährstoffen, kalkfrei und bedarf starker Düngung. Zufuhr von Kalkmergel würde ohne Zweifel darauf gute Dienste leisten und wäre solcher im nahen Diluvialplateau auch leicht zu gewinnen. Man baut darauf: Hafer, Kohl- und Runkelrüben, Kartoffeln, Roggen und Klee mit Gras vermischt. Unkräuter sind: Hederich, Quecken und Trespe.
Torf erfüllt die am tiefsten gelegenen Becken, Buchten und Rinnen in der Niederung, sowie einige kleinere Einsenkungen auf der Hochfläche und ist in seiner Verbreitung an kurzen, braunen Doppelstrichen auf weissem Grunde mit den Buchstaben at leicht kenntlich. Er wird als Wiese, Weide, Ackerland— und zwar mit und ohne drainirter starker Sanddecke—, in beträchtlichem Umfange auch als Stechtorf benutzt. Seine grösste Verbreitung besitzt er in der
Gemarkung Alt-Schrepkow östlich des Dorfes, wo er zum überwiegenden Theile eine Mächtigkeit von über 2 Metern erreicht. Die Wiesen sind von ziemlich gleichmässiger Beschaffen