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Grad-Abtheilung 43, Blatt 5 [Neue Nr. 3038] (1895) Glöwen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1889
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60. Agronomisches.

heit und ist Wasserabzug sobald die Gräben vorschriftsmässig

geräumt werden genügend vorhanden; das gewonnene Futter ist aber sehr geringwerthig und eignet sich nur für Schafe und Pferde, nicht, aber für Rindvieb. Tritt starker, lang anhaltender Frost im Winter ‚ein, so erfriert auf solchen Flächen, welche noch nicht mit Sand. überfahren wurden, die Rasennarbe häufig der­artig, dass sie im kommenden Sommer nicht wieder grünt. Die Wiesen sind nur einschürig, erhalten im Ganzen sehr wenig Pflege und bringen daher pro Hektar den kaum glaublich geringen Er­trag von 10 Centner. Auffuhr von Sand, ganz besonders dem Mergelsand von den beiden Hügeln dicht bei Alt-Schrepkow, hatten ausgezeichneten Erfolg und muss es befremden, dass in dieser Hinsicht noch so wenig geschehen ist und namentlich auch Düng­ungen mit Diluvialmergel, welcher nördlich und westlich an den Gehängen leicht zu erreichen wäre, oder Versuche mit künstlichen Düngemitteln, wie z. B. Thomasmehl und Kainit, noch nicht statt­gefunden haben. Jedenfalls bildet Nässe in diesem Theile des Blattes wie sich Verfasser dieses überzeugt hat kein Hin­derniss für Auffuhr von Sand oder Mergel und sinken die Wagen­räder nicht ein, wenn ihnen Bretter untergelegt werden. Dabei ist von nicht zu unterschätzendem Werthe, dass einmal besandete Flächen im nächsten Jahre nach erneuter Ansaat ungleich stär-: keren und besseren Graswuchs hervorbringen und der Torf boden alsdann grössere bleibende Festigkeit erlangt.

Die Torfablagerungen südlich von

Bendelin gehören einem grossen Luch an, das sich in einem weiten Thalkessel bildete, in welchem alles Wasser zusammen­strömt undhier nur allmählich verdunsten kann, weil jeglicher Abzug mangelt. In dem»Post-Luch« genannten Theile(am west­lichen Wiesenrande) leiden die Wiesen an zu grosser Nässe; die Torfschicht beträgt in der Hauptsache 49 Decimeter und nur nach. dem»Raume- Luch« hinüber;2 Meter. Die. Rasennarbe besteht grösstentheils aus mageren Gräsern, Haidekraut und Sumpf­porst und die Rasensohle ist von harten Wurzeln durchzogen. Das Liegende bildet weisser, unfruchtbarer Sand. Wegen grosser Nässe können die Wiesen nicht durch Düngung verbessert werden,