50 Agronomisches.
"Auf der Karte sind mehrfach noch Flächen mit der Farbe
der Reste des Diluvialmergels und. der Bezeichnung Te oder (dm)
“as angegeben; die am meisten verbreiteten Bodenprofile sind hier:
LS iu LS 4—8 SL4—10 und$SL5—7 s S
Diese Ablagerungen sind nichts anderes, als eine mehr oder
minder vollständig der Verwitterung anheimgefallene, geringer
mächtige Mergelschicht, an deren Stelle jetzt entweder eine noch zusammenhängende Lehmplatte mit lehmiger Sandrinde, oder sogar nur noch lehmiger Sand mit vereinzelten Lehmresten über dem Unteren Sande geblieben ist.
Von dem zuletzt besprochenen unterscheidet sich dieser Boden durch etwas grössere Durchlässigkeit und Trockenheit, weshalb er stärkerer animalischer Düngung bedarf; anspruchsvollere Feldfrüchte sind darauf unsicher. Klee kommt zwar noch gut fort, giebt aber gewöhnlich nur einen Schnitt. Im grossen Ganzen gilt er als Haferland 1. Klasse. Bei stärkerem Lehm-Untergrund(6 bis 10 Decimeter) ist der Boden frischer und vermögender; er nähert sich alsdann dem Gersteland 2. Klasse und trägt gewöhnlich nach Roggen, Hafer, Kartoffeln, Klee oder Hülsenfrüchte.
Der Lehmboden— wie eben erwähnt nur auf dem See-Berg bei Görike, Demertin und westlich Berlitt vertreten— ist schwer durchlässig und daher nass. Bei anhaltender Dürre trocknet er zwar aus und wird fest, jedoch bekommt er selten Risse, äussert weniger Zusammenhang, ist weder zu bindend noch zu locker, weder zu warm noch zu kalt, kurz, er vereinigt die guten Eigenschaften der Thon- und Sandböden in sich, ohne aber ihre nachtheiligen zu besitzen und heisst daher auch Mittelboden. Sehr zuträglich ist der Lehmboden dem Klee, der Luzerne und Gerste und da letztere im Sommerfelde die Hauptfrucht ist, nennt man ihn auch Gersteboden. Jede Art Dünger eignet sich für ihn und macht sich derselbe darauf besser bezahlt, als auf irgend einem anderen Boden; er bedarf nur schwacher Einsaat und das Getreide lagert sich nur selten auf demselben,