Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 55 [Neue Nr. 2940] (1899) Wuticke : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1894
Entstehung
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4 Geognostisches.

und 600 Schritte langes Vorkommen am Gehänge nördlich von Blumenthal; wie aber die zahlreichen Aufschlüsse in kleineren Gruben, sowie Handbohrungen beweisen, steht er im nahen Unter­grund fast der gesammten Ackerflächen nördlich von Blumenthal und Grabow, in der sog. Natten-Heide nordöstlich von zuletzt ge­nannter Ortschaft, im Forst nordwestlich von Christdorf, sowie auch in der Niederung nördlich von Grabow und südwestlich von Rosen­winkel an.

Der Thon ist röthlichbraun gefärbt, enthält durchschnittlich 15 pCt. kohlensauren Kalk weshalb er als Thonmergel bezeichnet werden muss und hat nicht selten den Kalk coneretionär in Form von Kalkknauern, welche letztere oft massenhaft nebeneinander liegen, ausgeschieden. In der Regel ist der Thonmergel 0,4 bis 1,0 Meter tief entkalkt und besteht die Verwitterungsschicht in Thon. Des Oefteren nimmt der Gehalt an Sand beträchtlich zu und finden mancherlei Uebergänge zu Fayencemergel, Mergelsand und selbst thonigem Sande statt.

Hinsichtlich der Mächtigkeit des Thonmergels liessen sich bei dem Mangel an Tiefbohrlöchern sichere Anhaltspunkte nicht ge­winnen, da jedoch sein Liegendes nicht selten schon zwischen 1 und 9 Deeimeter erreicht wurde, so scheint er nur in wenigen mächtigen Bänken oder Nestern aufzutreten. Und da ferner der Thon theils im Hangenden, theils im Liegenden des Unteren Diluvial­mergels auftritt, so ist ein jüngeres und älteres Thon- Vorkommen zu unterscheiden.

Die Sändablagerungen des Unteren Diluvium(ds) bilden sowohl das Hangende als auch Liegende des Diluvialthon­mergels und Unteren Diluvialmergels, jedoch ist diejenige Abthei­lung, welche den letzteren unterlagert, innerhalb des Blattes nicht zu beobachten.

Die Unteren Diluvialsande bestehen in der Hauptsache aus einem gelblichen, mehr oder weniger glimmer- oder feldspath­reichen, sowie Kalksteinfragmente haltigen, gut geschichteten, mittel­körnigen Sand mit vereinzelten haselnuss- bis faustgrossen Ge­schieben, darunter viele bläulich gefärbte Flinte, welche letztere