Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 55 [Neue Nr. 2940] (1899) Wuticke : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1894
Entstehung
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2 Analytisches.

grundes, der Tiefe der Bodenentnahme, sowie agronomische und geognostische Bezeichnungen. Die Mächtigkeit der humosen Ackerkrume ist deshalb von Wichtigkeit, weil die humosen Schichten ein hohes Condensationsvermögen für Wassergas be­sitzen, eine permanente Kohlensäurequelle bilden, die mineralischen Bestandtheile des Bodens verhältnissmässig schnell aufschliessen und somit den Pflanzen während der kurzen Vegetationszeit grössere Mengen von Nährstoffen in leicht aufnahmefähiger Form zur Verfügung stellen.

Die Bestimmung des Stickstoffgehaltes ist nur für die humose Oberkrume der Mineralböden wichtig, weshalb seine Ermittelung für die Untergrundschichten unterblieb.

Die Güte eines ertragreichen Oberbodens steht ferner in engem Verhältniss zu einem günstigen Untergrunde. So kann der Werth des mildesten Lehmbodens in den Flussniederungen wie z. B. in der goldenen Aue bei Nordhausen bei geringer 'Mächtigkeit der Oberkrume(34 Decimeter) und ungünstigem Untergrunde(Kies) bedeutend sinken, andererseits der Werth eines trockenen Sandbodens durch nahen Thon-, Lehm- oder Mergel-Untergrund sehr hoch steigen. Daher ist auch immer der Untergrund bis zu 2,0 Meter Tiefe analysirt worden.

Bei den mechanischen Analysen und den Nährstoffbestim­mungen kam stets der lufttrockene, durch das Sieb mit 2 Milli­meter Rundlochweite gedrückte Feinboden in Anwendung. Das Resultat der Analysen wurde auf Gesammtboden berechnet oder es ist der betreffende Factor zur Umrechnung angegeben.

In den mechanischen Theil fällt die Aufnahmefähigkeit des Feinbodens(unter 2 Millimeter im Durchmesser), sowie der Feinerde(unter 0,5 Millimeter im Durchmesser) für Stickstoff nach der Knopschen Methode, ausgedrückt in Cubikcentimetern, sowie in Grammen Stickstoff. Der Absorptionscoefficient steht in den meisten Fällen im engsten Zusammenhange mit der Fruchtbarkeit des Ackers und ist daher seine Bestimmung von hoher Bedeutung. Knop') sagt:Erden von grosser Frucht­barkeit haben eine hohe Absorption. Man kann nun diesen Satz insoweit umkehren, als eine hohe Absorption immer für

1) Die Bonitirung der Ackererde. 1872,