Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 1 [Neue Nr. 3040] (1899) Kyritz : geologische Karte / geognost. und agronom. bearb. durch F. Klockmann 1890, 91 u. 96
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Agronomisches. 13

ihm als Verwitterungsrinde schon längst fehlende Gehalt an kohlensaurem Kalk wiedergegeben und der sehr geringe Thon­gehalt gleichzeitig erhöht, so lohnt er diese Mühe und Kosten, wie durch die Erfahrung hinlänglich bewiesen ist, reichlich, und für eine ganze Reihe von Jahren anhaltend.

Der Sandboden.

Der Sandboden des Blattes gehört, wie bereits kurz be­rührt, theils zum Höhen-, theils zum Niederungsboden,

Im ersteren Fall deckt er sich mit dem geologischen Glied des Unteren Sandes bezw. des vom Geschiebesand bedeckten Unteren Sandes. Wo er sich gar zu sehr über den Grund­wasserstand erhebt oder wo die absorbirte Feuchtigkeit nicht durch eingelagerte Lehmbänke einigermaassen festgehalten wird, stellt er einen sehr trockenen, unwirthlichen Boden dar, dessen agronomische Geringwerthigkeit noch durch die Masse der oberflächlich lagernden Steine erhöht wird. Aufforstung ist die geeignetste Verwerthung. Zieht sich jedoch der Sandboden an den Diluvialgehängen bis in die Thalmulden herab oder wird seine Wassercapacität durch lehmige Zwischenmittel er­höht, so bildet er zwar auch nur eine leichtere Bodenart, die sich aber als solche landwirthschaftlich gut ausnutzen lässt.

Der Sandboden der Niederung wird in der Hauptsache vom Thalsand, untergeordnet von humosen Sanden ausgemacht.

Wo der Grundwasserstand nicht zu tief unter der Ober­krume liegt, sodass er von dem Wurzelwerk der Pflanzen noch erfasst werden kann, wie es vielfach der Fall ist, haben wir in dem Thalsandboden eine wiederum leichte, aber doch für viele landwirthschaftliche Zwecke wohl geeignete Bodenart vor uns. Roggen und Kartoffeln sind die passenden Culturen. Sonst aber wird seine Oberkrume leicht ein Spiel des Windes und die Aufforstung wird alsdann die beste Verwerthung.

Der Sandboden des humosen Sandes ist nichts anderes als ein in Folge seiner etwas tieferen Lage mit Humustheilen gemengter Thalsand, wodurch seine wasserhaltende Kraft erhöht wird. Gewöhnlich ist er auch jetzt noch im Winter und Früh­jahr längerer Ueberschwemmung ausgesetzt und kann daher

Blatt Kyritz.