Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 7 [Neue Nr. 3140] (1899) Wusterhausen : geologische Karte / geognost. u. agronom. bearb. durch F. Klockmann 1886-1887
Entstehung
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2 Geognostisches.

weise mit der östlichen Fortsetzung derselben auf Blatt Wildberg der Fall ist, sondern sie wird durch eine von N. her einmündende breite Niederung unterbrochen und derartig verwischt, dass auf den ersten Blick ihr Charakter als Strombegrenzung kaum oder nur undeutlich erkannt werden kann. Von dem Punkt, wo die Berlin-Hamburger Bahn in das Blatt an dessen Ostrand eintritt bis zum Dorf Köritz einerseits, andererseits in der Umgebung des Dorfes Zernitz wird der uferartige Anstieg des Geländes sehr scharf wahrgenommen, dagegen fehlt zwischen beiden Dörfern dieser An­stieg und die grosse Niederung des Hauptthales dehnt sich in einem eirea 6 Kilometer breiten Streifen nach N. aus und zieht sich noch weit in das Gebiet des Blattes Kyritz hinein. Dieser Niederungs­streifen spielt im Gegensatze zu dem Berliner Hauptthal, in das er ausmündet, nur eine secundäre Rolle. Er hat als Strombett nur vorübergehend und dazu gedient, den in den nördlichen Blättern zeitweilig aufgestauten Wassern einen Abzug nach Südenzu ge­währen. Dass derselbe nur von vorübergehender Bedeutung war, ergiebt sich daraus, dass in diesem Thale neben Thalsand nicht nur alluviale Schichten wie im Hauptthal lagern, sondern auch noch Geschiebemergelinseln, wie bei Leddin und Plänitz, auftreten, die. vor ihrer Zerstückelung die Verbindung zwischen: der Mergel­platte von Zernitz und Köritz herstellten. Der gewaltsame und plötzliche: Durchbruch durch den einst zusammenhängenden Ufer­rand Zernitz-Köritz. giebt weiter die Erklärung dafür, dass das Erosionsbett nicht so ebenflächig ausgewaschen ist, wie das des Hauptthals, sondern dass innerhalb desselben vielfach flache An­höhen mit flachen Senken abwechseln, und dass die seitlichen Be­grenzungen nicht die ausgeprägten Böschungen zeigen, wie das an ­Strömen von langdauerndem Bestande die Regel ist. Nur in dem von Bahnhof Neustadt östlich von Wusterhausen verlaufenden öst­lichen Uferrande ist das Flussgehänge als solches deutlich ausgeprägt.

Nachdem einmal die Hauptmasse der von Norden andrängenden Wasser durch dieses breite Erosionsthal ihren. Abzug genommen hatten, waren in der Folge für den verminderten Wasserzufluss die