Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 49 [Neue Nr. 2840] (1899) Wittstock : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1895
Entstehung
Seite
28
Einzelbild herunterladen

28 Agronomisches,

Düngung fehl; nur vereinzelte) an thönhaltigen Theilen- reiche, dem sandigen Lehm nahekommende, tiefgründige, in alter Kultur und frischer Lage sich befindende Flächen versprechen Erfolg.

Die ‚nachhaltigste Verbesserung dieses Bodens wird durch den reichlich im Untergrunde anstehenden Lehmmergel erzielt,- eine Melioration, die in der Gegend von Wittstock früher recht fleissig ausgeführt wurde, jetzt aber fast ganz unterbleibt. Der Grund hiervon dürfte in der jetzt üblichen rationelleren Behandlung ‚des Düngers in den Ställen und auf der Dungstätte, in der allgemeineren Anwendung von Gründüngung bezw. Zwischenfruchtbau und nachdem Wittstock durch die Eisenbahn mit Pritzwalk, Neu-Ruppin und Neustrelitz verbunden in der Verwendung von ausserhalb leichter beschaffbaren grösseren Mengen von Kunstdüngern und kalkreicheren Materialien zu finden sein.

Zu dem lehmigen Boden auf der Höhe rechnen noch diejenigen Flächen, in welchen dem lehmigen Sand nur noch eine zusammen­

hängende 0,5 bis 1,5 Meter starke Lehmplatte(%) folgt. Der

landwirthschaftliche Werth dieses Bodens fällt dem zuletzt besprochenen gegenüber geringer aus, denn er ist durchlässiger, trockener, an Nährstoffen im Untergrunde viel ärmer und lässt sich aus der kräftigeren Entfaltung des Fruchtstandes leicht die Grenze ersehen, wo der Mergel im Untergrunde ansteht. Auf dem Boden gedeihen zwar noch Erbsen, Wicken, Esparsette, Lupinen und selbst Klee, jedoch sind: diese bei trockener Witterung unsicher und yiebt letzterer gewöhnlich nur einen Schnitt.

Ausgezeichnetes Land bildet der eigentliche Lehmboden in der Dosse-Niederung. Er findet sich hier als hamoser Lehm und Lehm mit Thon-Untergrund. Infolge der gleichmässigen, innigen. Ver­mischung von feinerem und gröberem Sande geht ein Mittelzustand hervor, der dem Pflanzenwachsthum am zuträglichsten ist; Wärme, Feuchtigkeit, Lockerheit, chemischer Bestand und Absorption wirken hier so harmonisch zusammen, dass die Feldfrüchte darauf besser als auf anderen Böden gedeihen und stets sichere Ernten gewähren. Im näheren Bereiche der Dosse leidet aber der Boden