Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 49 [Neue Nr. 2840] (1899) Wittstock : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1895
Entstehung
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Agromomisches, 29

des näheren. und, stärkeren Thon-Untergrundes wegen, leicht an Nässe: und neigt in nassen Jahren zur Versumpfung,

} Auf-dem Lehmboden lohnt besondersder Anbau. von Raps, Handelsfrüchten. aller ‚Art, Weizen, Gerste, Hülsenfrüchten und Futterkräutern.' Jeder Dünger. ist für. ihn geeignet,> besonders kommen Hornmehl und Knochenmehl in feuchten, warmen Jahren voll zur Wirkung; stehen diese ‚nicht zur, Verfügung, so ist Super­phosphat im Verein mit Kainit und etwas Chilisalpeter anzuwenden, Eine Kalidüngung hat nur dann Erfolg, wenn genügend Kalk im Boden ist.

Der Thonboden

gehört innerhalb des Blattes sowohl dem Diluvium also.der Hochfläche, als auch dem Alluvium der Niederung an. Die Thonböden des Diluviums besitzen zum Theil sandige Ober­krumen. und folgt z. B. in der Umgebung von Blandikow erst nach 4 bis 8 Deecimeter thonigem Sand der Thon, im tieferen Untergrunde Thonmergel; südlich von Papenbruch hingegen besteht die Ackerkrume in 2 bis 3 Decimeter starkem schwach humosem Thon, dem sich 3 bis 7 Decimeter mächtiger Thon, danach Thon­mergel anschliessen. Im Gegensatz zu dem Thonboden der Niederung besitzt diejenige der Hochfläche abhängige oder unebene, mehr trockene Lage und ist des kalkigen Untergrundes wegen wärmer und. thätiger.

Der Thonboden als solcher zerfällt schwer, erhärtet leicht und trocknet stark aus, die Cirkulation der Luft ist in ihm erschwert, die Ausbreitung der Wurzeln gehindert. Er. muss daher vor allem drainirt, mit strohigem Dung stark gedüngt, tief gepflügt, sehr gut bearbeitet und stark gekalkt, sowie mit grobem Sand überfahren werden. Klee, Bohnen, Raps, Weizen sind die Haupt­früchte, Roggen, Gerste, Hafer, Rüben, Kartoffeln unsicher. Eine Stickstoffdüngung wirkt vorzüglich bei Weizen, Hafer, Rüben, Kartoffeln, weniger bei Roggen, Bohnen und Gerste. Phosphor­säurezufuhr(Superphosphat) empfiehlt sich bei Bohnen, Gerste, Rüben und Weizen(in nicht grossen Gaben), jedoch nicht zu Hafer