Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 29 [Neue Nr. 3450] (1895) Müncheberg : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch F. Wahnschaffe
Entstehung
Seite
8
Einzelbild herunterladen

8 Geognostisches.

folge. Der Septarienthon und der darauf liegende Stettiner Sand und Glimmersand fallen nach NO. ein und die unter dem Septarienthon liegenden Braunkohlenschichten heben sich nach SW. zu mit einer Böschung von nahezu 60" fast bis an die Oberfläche heraus. Durch das Fortschreiten des Abbaues war im Herbst 1892 an der westlichen Grubenwand die Contaet­fläche zwischen dem. Septarienthon und den Braunkohlen­schichten freigelegt. Man sah ein kleines Braunkohlenflötzchen in sehr stark gefalteter und zerdrückter Lagerung eingebettet in Quarzsand, während unmittelbar an der Basis des Septarien­thones vereinzelte nordische Geschiebe lagen. Dies deutet nach meiner Ansicht darauf hin, dass hier eine Ueberschiebung der liegenden Schichten, des Ober- und Mitteloligocäns auf die hangenden Schichten, die miocäne märkische Braunkohlen­formation, stattgefunden hat. Da nun die hier die Oberfläche einnehmenden Unteren Diluvialsande in fast horizontaler, un­gestörter Lagerung die Tertiärschichten und den Unteren Geschiebemergel discordant bedecken, so scheint mir die Zeit dieser Störung in die Ablagerungszeit des Unteren Geschiebe­mergels zu setzen und ihre Entstehung durch den von NO. her wirkenden Druck des sich vorschiebenden Inlandeises bewirkt zu sein.

Der Stettiner Sand tritt noch an zwei anderen in der Nähe gelegenen Stellen zu Tage, nämlich an der Westseite des Schermützelsees zur Seite des am Abhange entlang führenden Fussweges und sodann südlich von der Buckower Thongrube in dem Einschnitt des nach der Bergschäferei führenden Weges. Die an beiden Stellen vorkommenden Thoneisensteinbänke scheinen mir dafür zu sprechen, die hier auftretenden Schichten den Stettiner Sanden zuzurechnen.

Der Septarienthon scheint namentlich in den hohen Er­hebungen nordnordöstlich von Buckow in der märkischen Schweiz und in dem nördlichen Theile der Pritzhagener Forst in Sätteln emporgepresst zur sein. Schon Plettner!) erwähnt ein Bohrloch, welches am Nordabhange des nördlich vom

') Zeitschr. d. D, geol. Ges, Bd. VI. S. 407.