Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 29 [Neue Nr. 3450] (1895) Müncheberg : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch F. Wahnschaffe
Entstehung
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Geognostisches. 11

im Walde aufgeschlossen ist, doch lässt sich bisher nicht er­kennen, wie sich derselbe hier dem Aufbau der Tertiär­ablagerungen eingliedert.

Das Miocän.

Die näch Berendt dem Miocän zugehörige märkische Braunkohlenbildung tritt innerhalb des Blattes an ver­schiedenen Punkten auf. Nordnordöstlich von der Stadt Müncheberg ist östlich von dem nach Obersdorf führenden Wege ‚durch Handbohrungen an zwei Stellen das Empor­treten von Quarzsand nachgewiesen worden. Es steht dieses Vorkommen im engsten Zusammenhange mit der unmittelbar am Rande des Nachbarblattes Trebnitz gelegenen alten Braun­kohlengrube.

Ein ebenfalls aufgegebenes Braunkohlenbergwerk liegt westlich von Schlagenthin. Bereits seit dem Jahre 1805 ist das Braunkohlenflötz bekannt, welches bei der Sieversdorfer Schneidemühle am Rande des Stöbbers zu Tage tritt. Dieses Flötz wurde dort-bei der Fundamentirung des Mühlengebäudes aufgefunden und zeigte im Hangenden schwarze Letten.

In der Grenzkehle am ‚westlichen Ufer des Schermützel­Sees sind bereits durch Plettner(l. c. S. 392395) die dort vorhandenen Braunkohlenschichten sorgfältig untersucht und genau beschrieben worden. Da die Abhänge jetzt vielfach überrutscht sind und die Schichtenfolge nicht mehr sehr deut­lich zu erkennen ist, so folge ich hier auszugsweise den von ihm ‚gemachten Angaben. Kaum 300 Schritt vom Ufer des Sees entfernt steigt am Nordgehänge des Thales eine steile Wand von mehr als 10 Meter senkrecht empor, die aus bräun-. lich schwarzen thonigen, doch zuweilen auch sandig werdenden Letten gebildet wird. Das Streichen der Schichten ist NW. bis SO., das, Einfallen. gegen NO. gerichtet. Etwa 100 Schritt weiter thalaufwärts zeigte sich ‚ein fast vollständiges Profil derhangenden: und liegenden Flötzpartie aufgeschlossen. Die Schichten. besassen dasselbe Streichen und KEinfallen, Letzteres fand unter 4050° ‚statt. Plettner hat dort nach­stehende Schichtenfolge von oben nach unten beobachtet: