Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 29 [Neue Nr. 3450] (1895) Müncheberg : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch F. Wahnschaffe
Entstehung
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Agronomisches, 21

nach der höheren oder geringeren Cultur, mehr oder weniger humushaltig, während darunter dann gewöhnlich ein humus­freier lehmiger Sand folgt. Die Mächtigkeit der lehmigen Sanddecke ist sehr wechselnd, sie schwankt, wie dies die agronomischen Eintragungen zeigen, zwischen 410 Deeimeter. Die den lehmigen Sand unterlagernde nächste Verwitterungs­rinde des Diluvialmergels, der Lehm, zeigt ebenfalls eine sehr verschiedene Mächtigkeit, da er zapfenförmig in den Mergel eingreift. Da sowohl der Lehm als auch der lehmige Sand durch die Verwitterung völlig ihres Kalkgehaltes beraubt sind, so ist eine Mergelung der Ackerkrume durchaus erforderlich, sobald es sich darum handelt, höhere Kulturgewächse mit Erfolg zu bauen.

Die Vermischung der Oberkrume des lehmigen, sowie auch des reinen Sandbodens mit dem meist schon in geringer Tiefe erreichbaren, unverwitterten Mergel kann daher nicht dringend genug immer wieder empfohlen werden. Durch eine derartige Mergelung erhält die Oberkrume nicht nur einen für eine lange Reihe von Jahren ausreichenden Gehalt an kohlensaurem Kalk, sondern die Ackerkrume wird auch zugleich durch gleichzeitige Vermehrung ihres Thongehaltes bindiger und für die Aufnahme von Pflanzennährstoffen geeigneter.

Derthonige Boden.

Der thonige Boden wird gebildet durch das Ver­witterungsprodukt des-Unteren Diluvialmergelsandes, einen thonigen bis schwachthonigen feinen Sand, der dem Lössboden im hohen Grade ähnlich ist. Ein derartiger Boden, welcher sehr kulturfähig ist, findet sich an der Buckower Chaussee westlich vom Abendroth-See und westlich der Müncheberger Chaussee in der Feldmark von Haus Müncheberg. Man hat hier den im Untergrund anstehenden Mergelsand mit Erfolg zur Mergelung benutzt.

Der Sandboden.

Der Sandboden wird zum grössten Theile durch den

Unteren Diluvialsand mit seiner mehr oder weniger starken Blatt Müncheberg.