Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 60 [Neue Nr. 2951] (1899) Schwedt : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schröder ..
Entstehung
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6; Geognostisches.

kann, sondern für ihre Existenz ein milderes Klima verlangte. Da Grundmoränen, also während einer Vergletscherung entstandene Gebilde, über und unter diesen Fauna führenden, interglacialen Sanden auftreten, so erfolgt daraus eine zweimalige Vergletscherung Norddeutschlands. Auf Blatt Schwedt selbst sind bisher keine Beweise für die Existenz interglacialer Schichten gefunden.

Durch Einschneiden des diluvialen und alluvialen Oderlaufes ist das Innere der Hochfläche am Thalrande in vielen Aufschlüssen blossgelegt und gewährt so einen deutlichen Einblick in die Zusammensetzung der Schichten.

Das Untere Diluvium.

Der Untere Geschiebemergel(dm) ist an beiden Oderseiten wenig über dem Niveau der alluvialen Ebene beobachtet.

Als Geschiebemergel bezeichnet man ein inniges Gemenge von thonigen,. fein- und grobsandigen Theilen, durchspiekt mit Geschieben des verschiedenartigsten Gesteinscharakters. Finnische, Schwedische, Bornholmer Granite und Gmneisse, Schwedische und Estländische Kalke finden sich neben Feuersteinen und anderen Gesteinen, die durch ihren petrographischen Charakter und ihre Versteinerungen bereits auf deutsches Gebiet, auf die Odermündungen, hinweisen. Gesteine weit von einander getrennter Gebiete von verschieden­artigstem geologischen Alter ruhen hier nebeneinander. Die ganze Menge ist vollständig schichtungslos. Die Geschiebe sind kanten­gerundet, geglättet und gekritzt. Diesem Verhalten gemäss ist der Mergel das Zermalmungsproduct aller auf dem Wege vom N. Europas her an die Basis des Inlandeises tretenden Gebirgsschichten, d. h. die Grundmoräne derselben. Intact ist der Mergel in mehreren+ Ab­stürzen nach dem Oderthale südwestlich von: Niedersaathen zu beobachten. Er ist meist schwach sandig und von einer braunen Farbe, die nach der Tiefe zu in grau bis graublau übergeht; nur selten erhält er durch Beimengung von mehr Sandtheilen eine lockere Consistenz. Seine grösste Mächtigkeit überschreitet sicherlich 5 Meter, eine Zahl, die mehrfach beobachtet wurde, obwohl man die tiefsten Schichten des Geschiebemergels noch nicht aufgeschlossen fand. Innerhalb einiger Grand-Gruben bei Criewen und Zützen ist die