8 Die geologischen Verhältnisse des Blattes
untersten Teil der von Freienwalde am Schloßpark entlang nach Steinbeck führenden- Chaussee. Um so länger ist das parallele, ebenfalls bei Freienwalde ausmündende Brunnental. Dieses hat eine Länge von 8 km und ist oberhalb des Gesundbrunnens, wo Quellen in ihm zu Tage treten, ein vollkommenes Trockental. Kin deutlich ausgeprägtes glaziales Hochtal mit flachem, ebenen Boden, der aus grobem Sande mit Geröllmassen besteht, erstreckt sich vom KEichenhain durch das Rote Land bis Alt-Ranft und empfängt rechtsseitig drei schmale Nebenrinnen. Das südlich von Rathsdorf ausmündende Tal kommt aus der Gegend von Sonnenburg und hat mehrfache Verzweigungen. Ein kleineres ihm paralleles Tal mündet bei Alt-Gaul. Ein ziemlich verwickeltes Rinnensystem mit mehreren Seen und austretenden Quellen bildet das bei der Malzmühle nord westlich von Wriezen ausmündende Tal, das die Umgebung des Dorfes Biesdorf entwässert. Zwei Rinnen münden einmal bei Wriezen und sodann in der Frankfurter Vorstadt, während die südlichste des Blattes südlich von der Dachpappen-Fabrik die Frankfurter Chaussee durchschneidet.
Diese schmalen, schluchtartigen Täler vermitteln zum Teil noch heute den Wasserabzug der Hochfläche zur Niederung des Odertales und haben sich daher, wo sie die Hochfläche verlassen, noch Rinnen in die vorgelagerten Talsandterrassen eingegraben. Ihre Sohle ist meist mit Abschlämmassen erfüllt, die durch Regengüsse und Schneeschmelzen fortwährend von den Steilgehängen herabgeführt werden. G. Berendt!) schreibt über die Gegend von Falkenberg und Freienwalde a. O.:„Genau so wie Wahnschaffe soeben die erodierende Tätigkeit des Schmelzwassers in der Pritzhagener Forst bei Buckow beschrieben hat, ist dieselbe auch in der ausgedehnten Cöthener Forst und der Freienwalder Stadtforst zu beobachten. Die Decke des Oberen Geschiebemergels ist nur noch in Fetzen auf den zwischen den zahlreichen Abflußrinnen stehen gebliebenen Graten und Einzelbergen(Mierenberge, Schmiedeberg und Karlsberg in Falkenberg) erhalten geblieben. Der Unterschied ist hier nur der, daß die Schmelzwasser hier bereits in rückläufiger Richtung von S. nach N.