Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 18 [Neue Nr. 3251] (1908) Neu-Lewin / geognostisch und agrnomisch bearb. durch C. Gagel
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des- Blattes. 7

und nur an einer Stelle sich bis in die Sohle des Odertales hinabsenkt. Über der Hauptbank des Oberen Geschiebemergels findet sich als Einschaltung in dem Oberen Sande an zwei Stellen noch eine wenige Dezimeter mächtige zweite Geschiebe­mergelbank, die sich aber nur auf wenige Meter weit nachweisen läßt, sich bald zu einer Kiesbank auskeilt und dann ganz ver­schwindet.

Seiner petrographischen Zusammensetzung nach ist dieser Obere Geschiebemergel(ebenso wie der Untere) ein vollständig schichtungsloses Gemenge der verschiedenartigsten skandinavi­schen usw. Gesteine aller Größen mit grobem und feinem Sand und Ton, eine Reibungsbreccie ganz entsprechend der Grund­moräne der jetzigen Gletscher, und stellt die Grundmoräne der letzten diluvialen Inlandseisdecke dar; am Ausgehenden am Oder­ufer, wo er der Verwitterung zugänglich war, besitzt er eine braune bis gelbbraune Farbe die Farbe des ursprünglichen unverwitterten Mergels. war wohl blaugrau und geht ober­flächlich zum Teil sogar in kalkfreien Lehm über.

Während so Unterer Sand und Oberer Mergel nur als mehr oder minder schmale Bänder am Rande der Diluvial­hochfläche auftreten, wird deren ganze Oberfläche von sehr mächtigen Oberen Sanden(ös) bedeckt. Diese erreichen schon an dem durch die Erosion sehr erniedrigten Rande die Mächtigkeit von 510 m und da sich der Obere Geschiebemergel sowohl am Oder- wie am Schlibbeufer in ungefähr 1015 m Höhe über N.-N. hält, die Hochfläche im Durchschnitt aber bis zu 5053 m Höhe ansteigt, so kann man die eigentliche Mächtigkeit der Oberen Sande auf 3140 m und darüber veranschlagen. Es sind im großen ganzen ziemlich feinkörnige und oberflächlich fast garnicht geschiebeführende Sande, die nur stellenweise an ihrer unteren Grenze dicht über dem Geschiebemergel deutliche Schichtung zeigen und dort auch ab und zu einige eingeschaltete Kiesbänkcehen aufweisen. Ihre Oberfläche zeigt einen sehr unregelmäßigen Wechsel von Erhebungen und Vertiefungen, die meistens mit ziemlich steilen Abhängen ineinander übergehen und nur nördlich von Güstebiese ist die Oberfläche etwas ebener

und regelmäßiger gestaltet.