Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 18 [Neue Nr. 3251] (1908) Neu-Lewin / geognostisch und agrnomisch bearb. durch C. Gagel
Entstehung
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10 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

Flächen bei Alt-Lewin und Gieshof, außerdemaber noch in zahlreichen kleinen, ziemlich über das ganze Blatt zerstreuten Stellen, oder er findet sich als bank-, linsen- oder strahlen­förmige Einlagerung im Schlick oder endlich als Merkzeichen neuer Überschwemmungen auf dem Schlick aufgelagert. Diese jüngsten Sandablagerungen bedecken fast den ganzen, nicht ein­gedeichten Teil der Niederung und zwar großenteils in einer Mächtigkeit von mehr als 2m; sie finden sich in ziemlicher Ausdehnung auf der linken Seite des Oderdammes zwischen der alten Oder und der Zollbrücke als Hinterlassenschaft des großen Dammbruches von 1836; endlich bedecken sie fast das ganze Gebiet zwischen den Dämmen der alten Oder.

In den linsenförmigen Sandeinlagerungen im Schlick sind mehrmals Reste von Booten mit Fischereigerätsghaften, einmal sogar ein uralter eichener Einbaum mit Steinwerkzeugen ge­funden worden.

Bei Thöringswerder und Jäckelsbruch liegen in dem Sande unter der hier sehr schwachen Schlickbedeckung eine Masse von Geschieben, die nach den Angaben der Einwohner teilweise geradezu die Beschaffenheit einer Geschiebepackung annehmen. Es sind große bis sehr große Blöcke, die teilweise so dicht unter der Oberfläche liegen, daß sie schon beim Ausstechen der flachen Entwässerungsgräben zum Vorschein kommen, und die in solchen Massen vorhanden sind, daß diese so beiläufig bei Grabenanlagen und beim Ausschachten von Fundamenten gefundenen Geschiebe das ganze zum Bau der Zuckerfabrik Thöringswerder und vieler Gebäude der Ortschaften Eichwerder und Jäckelsbruch nötige Material geliefert haben, und daß ein großer Teil des zum Bau der dortigen Chaussee verwendeten Materials ‚ebenfalls durch Graben an diesen Stellen gewonnen ist. Höchstwahrscheinlich bilden diese Geschiebemassen die Reste der bei der Erosion des Odertals fortgeführten Diluvialbildungen.

Torf findet sich oberflächlich nur in sehr geringer Ver­breitung an wenigen tief gelegenen, nassen Stellen. Häufiger schon tritt er in Form von Kinlagerungen im Schlick auf, die meistens allerdings nur geringe Ausdehnung und Mächtigkeit haben und nur in der Umgegend von Ferdinandshof , Friedrichs­