Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 4 [Neue Nr. 3049] (1899) Gr. Ziethen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schröder 1891-96
Entstehung
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16 Geognostisches.

herberge, wo der ehemalige Ursprung der jetzt bei Försterei Gross­Ziethen beginnenden, hauptsächlich auf Blatt Joachimsthal befind­lichen Sassenpfuhl-Rinne liegt, ist diese Erscheinung ausgezeichnet zu verfolgen. Der Weg von der Försterei Gross- Ziethen nach Försterei Albrechtshöhe verläuft zuerst in einem fast ebenen Gebiete; in der Nähe der Fuchs-Berge stellen sich bereits langgezogene Ober­flächenwellen ein, die durch jedenfalls von den Gletscherwässern ausgerissene Senken von einander getrennt werden. Weiter nach NO. in der Nähe des Kagel-Pfuhls gewährt die Oberfläche sogar ein so zerrissenes Bild, dass man glaubt, sich in der Grundmoränenland­schaft zu befinden; jedoch bestehen die Hügel überall aus Grand und Geröllen. Dieser Charakter des Geländes verstärkt sich noch und zugleich nehmen auch einzelne Blöcke an der Zusammensetzung der Oberfläche Theil, bis man sich zwischen den klotzigen Block­massen der Polnischen-Berge und des angrenzenden Waldes be­findet. In der Nähe des Dorfes Chorinehen, wo die Choriner Schmelzwasserrinne beginnt, ist diese Erscheinung in ähnlicher, aber nicht so ausgezeichneter Weise zu beobachten.

Die eben beschriebenen Oberen Sande und Grande zeichnen sich dadurch aus, dass sie stets ausgezeichnet geschichtet sind, eine Eigenschaft, die sie in Gegensatz bringt zu der anderen Er­scheinungsform derjenigen Oberen Sande, welche nicht an den Aussenrand der Endmoräne gebunden sind, sondern die Höhe und Hänge derselben bekleiden. Zwar finden sich in diesen ebenfalls Geröllschichten, auch sogar vereinzelt Mergelsande und feinsandige Thonmergel, ja an manchen Stellen sogar Schichtung; jedoch im Allgemeinen ist ‚dieser Obere Sand eine mittel- und gleichkörnige, schichtungslose Masse, in welcher vereinzelt Gerölle und Blöcke eingelagert sind. An manchen Steilen macht der Obere Sand den Eindruck einer seines thonigen und des grösseren Theils des grob­körnigen Materials beraubten Grundmoräne. Derartige Sande treten auf am Herrscher-Berge bei Brodowin , im Schütte-Berg, in den Theer­brenner Bergen, am Zimmer-Berg bei Chorinchen, im Gänsematten-,

Hirse- und Katzenberg, in den Sassen-Bergen und an vielen anderen Punkten.