Geognostisches. 21
Die Unteren Mergelsande(dms), auch als Fayencemergel oder Schlepp bezeichnet, bilden wenig mächtige Schichten in den unterdiluvialen Sanden und finden sich in den Durchragungen südöstlich vom Raduhner Vorwerk und als schmales Band an den Erosionsgehängen von Raduhn, Stützkow und Nieder-LübbichowMarkentun. Es sind staubartig feine, sehr kalkreiche Sande, die sich zwischen den Fingern zu einem feinen Mehl zerreiben lassen und vielfach mit den Thonmergeln wechsellagern, auf welche ich gleich zu sprechen komme.
Im Uebrigen ist der Mergelsand durch seinen hohen Kalk(ca. 8—9 pCt.) und Alkaligehalt(über 3 pCt.) sehr zur Flaschenglasfabrikation geeignet, bei welcher der verhältnissmässig hohe Eisenoxyd- und Manganoxydgehalt(ca. 1,2 pCt.) nicht schadet.
Der Untere Thonmergel(di) kommt auf Blatt Zachow nordwestlich vom genannten Dorfe als Durchragung und südöstlich von Altenkirchen vor. Es ist ein feinsandiger, kalkiger Thon, welcher in den oberen entkalteten Partieen sich vorzüglich zur Ziegelfabrikation eignet.
Zwischen Sand, Mergelsand und Thonmergel ist kein genetischer Unterschied. Alle drei sind von den Schmelzwassern abgelagert worden und rühren jedenfalls zum grössten Theil aus der aufbereiteten Grundmoräne her. Je nach der grösseren oder geringeren Stromgeschwindigkeit wurde Kies, Sand, Mergelsand oder Thon abgesetzt.
Das Obere Diluvium.
Zu den Ablagerungen oberdiluvialen Alters gehören: der Obere Geschiebemergel(öm), der Obere Sand, Grand, Mergelsand(ös, ög, öms) und Thonmergel auf den Hochflächen(ön), die Thalsande innerhalb der Hochfläche(@0«@$) und die Thalsande im Oderthal(ö«s). Wie man aus der Karte ersieht, nehmen die oberdiluvialen Bildungen fast sieben Achtel der gesammten Fläche ein.