22 Geognostisches.
Der Obere Geschiebemergel(om) bildet die Nordostecke des Blattes bis zu einer Linie, welche ungefähr durch das Raduhner Vorwerk und das Hanseberger Jagdschloss geht, einen zwei bis drei Kilometer breiten Streifen am Südrande des Blattes, welcher bis zum Oderthal reicht und eine kleine Eeke bei Stützkow (Nordwestecke des Blattes). Zu den kleineren Vorkommen gehören die zahlreichen Durchragungen im Gebiete des Oberen Sandes beim Forsthause Klein-Peetzig und in den Wildheide-Bergen und schliesslich das Band Oberen Mergels am Erosionsrande bei Markentun: und bei Raduhn. Wo der Mergel als zusammenhängende Platte auftritt, schmiegt er sich den Unebenheiten seiner Unterlage an, legt sich in Senken und Rinnen, z. B. am Wustrow -See, und geht andererseits auch über die steilen Terrainwellen bei Zachow hinweg. Seine Oberfläche gleicht also im Grossen und Ganzen dem Relief seines Untergrundes. Die zahlreichen Seen, Sölle und Pfuhle sind meist Einsenkungen in der Mergeiplatte.
Die Mergeldurchragungen beim Forsthause Klein-Peetzig, welche alle nordsüdliches Streichen haben, sind ein deutlicher Beweis dafür, dass die oben erwähnten nordsüdlichen Terrainwellen bei ZachowAltenkirchen auch im südlichen Theile der Königlichen Forst Peetzig unter der Decke Oberen Sandes weiter fortstreichen. Während also die Geschiebemergelwellen bei Lübbichow, Zachow und Alten kirchen nordsüdlich gerichtet sind, zeigt die Grundmoräne im Gebiete von Hanseberg- Vorwerk-Amalienhof die für die Geschiebemergelflächen charakteristischen Kuppen zu nordwestlich streichenden Reihen angeordnet.
Der Obere Geschiebemergel ist, wie schon erwähnt, ebenso entstanden wie der Untere Mergel und gleicht deshalb in seiner petrographischen Zusammensetzung diesem durchaus.
In seiner ursprünglich kalkigen Ausbildung als Mergel tritt er fast nie an die Oberfläche; nur auf hohen Kuppen, die von der Verwitterungsrinde entblösst sind, und in künstlichen Einschnitten kann man ihn beobachten. Die Verwitterangsrinde, die ihn also fast immer bedeckt, ist von wechselnder Mächtigkeit. Ueber dem
Mergel folgt gewöhnlich ein rothbrauner Lehm als Entkalkungs