26 Geognostisches,
und lagerten horizontal Sand ab. Dieser Stauseesand zieht sich allseitig um den See herum und erstreckt sich im O. auf Blatt Königsberg bis über das Mantelthal hinaus. Durch das letztgenannte Thal, welches bei Neuhausen in die Oder mündet, wurde der Wustrow -Stausee beim weiteren Rückgange des Inlandeises nach N. zu entwässert(siehe darüber die Erläuterungen zu Blatt Königsberg in der Neumark). Die Strömung in dem breiten Abzugskanal muss eine ganz bedeutende gewesen sein, denn heute durchschneidet das Mantelthal den Stausee mit Erosion und ein grosser Theil des ehemals den Seeboden bedeckenden Sandes ist in das Thal hinab und dann weiter nach N. geführt worden... Dieser Strömung und der jüngeren Erosion ist es auch zuzuschreiben, dass die früher horizontale Oberfläche des Stauseesandes, welche auf der Westseite des Sees ebenso: wie im SO. desselben heute noch in die Augen fällt, sich im O. in Hügelgruppen auflöst, deren höchste Punkte gleich hoch liegen. Das Dorf Rehdorf (Blatt Königsberg) z. B. liegt mitten in einer Senke, welche einst Wasser nach dem Mantelthal führte.
Das Seebecken nördlich von den Dörfern Lübbichow steht mit der obersten Oderthalterrasse in Verbindung und wird heut durch eine Menge kleiner Bäche durchschnitten. Seine Entstehung dürfte gleichzeitig mit derjenigen der obersten Terrasse sein. Da der See boden zum grössten Theil aber tiefer lag als der Verbindungskanal mit der Terrasse, war der See noch vorhanden, als sich das Wasser von der obersten Terrasse schon zurückgezogen hatte. Die Entwässerung fand dann später nach SW. in das Oderthal statt und zwar durch die kleine Rinne, in welcher heut Nieder-Lübbichow liegt.
In petrographischer Beziehung unterscheiden sich die Sande der beiden Becken wenig von den gewöhnlichen Oberen Sanden der Hochfläche. Vielleicht ist ihr Korn etwas gleichmässiger. Die charakteristischen Merkmale sind also. topographisch: die Becken sind durch einen mehr oder weniger hohen aber stets vorhandenen Steilrand von der Hochfläche getrennt und die Beckenoberfläche
ist— von der jüngeren Erosion abgesehen— so gut wie horizontal.