Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 6 [Neue Nr. 3051] (1899) Zachow : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch P. Krusch und H. Schröder 1893-95
Entstehung
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Geognostisches, 31

äolischer Thätigkeit sich bilden konnte. In Dünengebieten dauert die Umlagerung meist auch heutigen Tages noch fort.

Wiesenkalk(ak) ist ein chemischer Niederschlag im Wasser gelöst gewesenen köhlensauren Kalkes, der auf Blatt Zachow am Südostrande des Wustrow -Sees und auf der kleinen Insel in dem­selben vorkommt. Auf der Insel ist er früher ausgebeutet und gebrannt worden. Das Hauptlager am Südostrande hat eine schwach humose Decke; die Mächtigkeit ist theilweise über 2. Meter, doch scheint der Kalk in grösserer Tiefe in kalkreichen Thonmergel überzugehen.

Zu den thonigen alluvialen Bildungen gehört der Schlick und der Wiesenlehm. Der fast das ganze Oderthal des Blattes Zachow ausfüllende Schlick(ast) ist ein ausserordentlich fetter, fast schwarzer, humoser Thon von meist über 2 Meter Mächtig­keit. Durch Aufnahme von Sand kann sandiger, humoser Thon (SHT ) und durch Zunahme des Humusgehaltes sehr humoser Thon(ET) bis fast thoniger Humus entstehen. Der Schlick besteht aus den vom Plateau, namentlich aus dem. Geschiebemergel, her­stammenden und heruntergeschlemmten thonigen Theilen, welche sich mit den an seichten Stellen des Flusses entstehenden pflanz­lichen Verfaulungs- und Verkohlungsproducten vermengten. Aus dieser Genesis erklärt sich auch die schwankende Zusammensetzung des Schlieks, der, wenn der Thongehalt reichlich genug ist, sehr gut zur Ziegelfabrikation benutzt werden kann.

Wo die Mächtigkeit geringer als zwei Meter ist, wurde als Liegendes des Schlicks Torf(°C) oder Alluvialsand erbohrt©) Wie

schon oben erwähnt, tritt aber auch der umgekehrte Fall ein, dass der Schlick unter dem alluvialen Sande liegt.. Daraus geht hervor, dass die alluvialen Bildungen Sand und Schlick nicht. etwa zeitlich verschiedene Bildungen sind, sondern ihre Entstehung: neben dem vom Wasser mitgeführten Material lediglich der Stromgeschwindigkeit verdanken.

Die Abrutsch- und Abschlemmmassen(«) kommen an den Gehängen der Hochflächen oder in Rinnen und Kinsenkungen