Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 11 [Neue Nr. 3150] (1899) Oderberg : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und H. Schröder 1891-94
Entstehung
Seite
21
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Il. Agronomisches.

Der Werth der vorliegenden geologisch-agronomischen Karte des Blattes Oderberg für den Landwirth liegt in erster Linie in deren geologischer Seite, indem durch Farben und Signaturen(Punkte, Ringel, Kreuze ete.) die Oberflächenvertheilung. und Vebereinander­folge der ursprünglichen Erdschichten angegeben ist, durch deren Verwitterung dann der eigentliche Ackerboden entstand. In zweiter Linie bestrebt sich die Karte dem direct practischen Bedürfniss des Landwirthes entgegenzukommen, erstens durch die Veröffentlichung der Bohrkarte, zweitens durch Einfügung der aus den Einzelbohrungen gewonnenen Durchschnittsmächtigkeiten der Verwitterungsschichten mittelst. rother Einschreibungen und drittens durch die im ‚Ana­

lytischen Theil enthaltenen Analysen. Dieses Bestreben, auch die agronomischen Verhältnisse in der geologischen Aufnahme in aus­giebiger Weise zum Ausdruck zu bringen, findet eine Grenze in dem Maassstab der Karte, der eine speciellere Darstellung der oft wechselnden agronomischen Verhältnisse nicht gestattet, und dem grossen Aufwand von Zeit und Geld, die eine noch genauere Ab­bohrung und ausgedehnte chemische Analyse der Ackerböden erfordern

würden.

Die geologisch-agronomische Karte nebst der jeder Karte bei­gegebenen Erläuterung können nur die unentbehrliche allgemeine geologische Grundlage für die Beurtheilung und Verwerthung des Bodens schaffen. Die weitere Ausgestaltung dieser Grundlage und ihre practische Anwendung ist Sache des rationell wirthschaftenden Landwirthes.

Thonboden, Mergelboden, Lehmboden, lehmiger Boden, Sandboden und Humusboden sind im Bereiche des Blattes

Oderberg vertreten.