Agronomisches,
Der Thonboden.
Der Thonboden gehört dem Diluviam und Alluvium an. Be
merkenswerthe Bodenprofile sind in ihm: T 3—6 HT 20
KT
Der diluviale Thonboden entsteht durch ähnliche unten beschriebene Verwitterungsvorgänge, wie der Lehmboden aus dem Geschiebemergel, aus dem Thonmergel der Becken(dad) und hat nur geringe Bedeutung. Dagegen ist der alluviale Thonboden‘— der Schlick— anf Blatt Oderberg der ertragreichste Boden, obwohl seinen vielen guten Eigenschaften ebenso viele Nachtheile gegenüberstehen, die eine völlige Ausnutzung der ersteren nicht ermöglichen. Kinerseits ist der Schliek dureh seine Humusbeimengung von Natur reich an Stickstoff; dann befinden sich im Thonboden die Nährstoffe in derartig feiner Vertheilung, dass sie leichter in Lösung gehen und von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden; ferner ist die Aufnahmefähigkeit für Stickstoff und die wasserhaltende Kraft beim Thonboden grösser als bei jedem anderen Boden. Andererseits sind erhebliche Nachtheile des Thonbodens seine grosse Zähigkeit und seine vollkommene Undurchlässigkeit; tritt hierzu noch die Ungunst der Witterung, so werden die genannten guten Eigenschaften aufgehoben. Bei anhaltender Dürre wird der Boden derartig trocken, dass ihn bis mehrere Fuss lange und tiefe und zahllose feinere Spalten durchsetzen‘ die Wurzeln werden hierdurch geschädigt und die Pflanzen leiden durch Trockenheit auf dem Thonboden dann fast ebenso, wie auf Sandboden; auch ist der Boden in vollständig ausgetrocknetem Zustande kaum zu zerkleinern. Nach längerer Regenzeit dagegen wird der Thon so zähe, dass ausser der Schwierigkeit der Communication eine Beackerung nur mit grösstem Aufwande von Zugthieren möglich ist; ferner bleibt in jeder noch so geringen Vertiefung das Wasser stehen und behindert so die Entwickelung der Pflanzen. Kommt hierzu noch nahes Grundwasser, so kann der Thonboden nur als Wiese benutzt werden.
Wenn die Beackerung von der Witterung einigermaassen begünstigt wird, so gehört der alluviale Thonboden. doch immer zu