Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 55 [Neue Nr. 2952] (1900) Uchtdorf : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch C. Gagel 1892 u. 97
Entstehung
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Geognostisches. 7

masse des Unteren Geschiebemergels aufgelagerte 11,5 Meter mächtige Bank, die sich sowohl durch ihr. tief chokoladen­farbiges Braun, wie durch die stark thonige Beschaffenheit sehr scharf aus dem Profil abhebt. Sie macht durchaus den Eindruck einer mit nur wenig Grand und Geschieben durchkneteten Thonmergelbank, lässt sich auf ungefähr 700 Meter verfolgen und liegt immer unmittelbar unter den Unteren Sanden, bezw. da, wo diese ausgequetscht sind, unter dem Oberen Geschiebe­mergel, von dem sie petrographisch ebenfalls sehr scharf unter­schieden ist.:

Die Unteren Sande(ds), das nächst jüngere Glied des Unteren Diluviums sind im allgemeinen sehr schön geschichtet, aber sowohl in ihrer Mächtigkeit, wie in der Korngrösse starken Schwankungen unterworfen. An den Gehängen des Rörikethales bei Nahausen und Reichenfelde, sowie nördlich von der Rörchener Mühle sind es zum Theil über 15 ja 20 Meter mächtige, feinkörnige Spathsande, in die ab und zu einzelne kleine Thonmergel- und Mergelsandbänkchen eingelagert sind. In dem Dorfe Nipperwiese selbst sind sie durch grosse Kiesgruben in einer Mächtigkeit von 610 Metern auf­geschlossen und bestehen hier zu unterst aus sehr groben Kiesen und Geröllbänken, in den oberen Theilen aus einer Wechsellagerung von sandigen Granden und feinen Spath­sanden. In den Kiesen und grandigen Sanden finden sich hier nicht selten rundliche, zum Theil über kopfgrosse Thonmergel­knollen, augenscheinlich die abgerollten Ueberreste von schnell und gewaltsam zerstörten Thonmergelbänken.

An den Ufern des Rörikethales westlich von der Rörchener Mühle, sowie an den bereits erwähnten Stellen des Oderufers nördlich und südlich von Nipperwiese sind die Untern Sande zum Theil sehr schwach ausgebildet, zum Theil auf kurze Strecken auch ganz ausgequetscht; sie zeigen hier überall starke Störungen wellenförmige Stauchungen und Knickungen; dass sie auch hier ursprüng­lich mächtiger gewesen sind und erst bei der Ablagerung des Oberen Geschiebemergels stark reducirt sind, darauf scheint die Thatsache hinzuweisen, dass sie stellenweise in ihren oberen