Agronomisches. 17
und Senken dagegen lehmigen Sand. Diese Senken sind dann für solche Pflanzen, die schweren und kalkigen Untergrund benöthigen, ungeeignet. Sie machen den Eindruck von Brandstellen, sobald man Raps, Weizen oder gar Luzerne dort bestellt hat, namentlich in trockenen Jahren. Nur in ebenen Gebieten werden wir das regelmässige Profil haben:
Lehmiger Sand über
Lehm bezw. sandigem Lehm über
Mergel bezw. sandigem Mergel.
In stark coupirten Flächen wird vielfach nicht einmal sandiger Lehm oben auf den Hügeln liegen bleiben, sondern stets immer wieder der Mergel und schliesslich der reine Diluvialsand heraustreten, wodurch die vom Landmanne so gefürchteten Brandstellen entstehen.
Mit diesen Vorgängen pflegt gleichzeitig ein Oxydationsprocess vorzugehen. Aus den Eisenoxydulsalzen, welche dem Mergel der grösseren Tiefen die blaugraue Farbe geben, wird Eisenoxyd bezw. Eisenoxydhydrat und durch dasselbe eine gelblichbraune Farbe des Mergels und Lehmes hervorgerufen. Diese Oxydation pflegt auf der Höhe rascher zu erfolgen als in den Senken, wo die Lehmbezw. Mergelschichten vom Grundwasser gesättigt sind. Der blaugraue Mergel bezw. Lehm wird in der Regel im practischen Leben von Brunnenbohrern und Drainarbeitern als„blauer Thon mit Steinen“ bezeichnet.
Wird dem lehmigen Boden durch Hinzuführung des in 1 bis höchstens 2 Meter Tiefe überall erreichbaren, intacten Diluvialmergels einmal der, ihm als Verwitterungsrinde schon längst völlig fehlende Gehalt an kohlensaurem Kalke wiedergegeben, und der sehr geringe Thongehalt gleichzeitig erhöht, so lohnt er diese Mühe und Kosten, wie durch die Praxis genügend bewiesen, reichlich und für eine ganze Reihe von Jahren dauernd. Bei derartiger Melioration kann aber gleichzeitig eine kräftige Stallmist- Zufuhr- nicht umgangen werden; je inniger man diesen mit dem rohen Mergel mischt, um so schneller und sicherer ist auch der Erfolg der ganzen Melioration... Am besten steckt man nach derselben Kartoffeln, die
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