Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 43 [Neue Nr. 2752] (1898) Greifenhagen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearbeitet durch L. Beushausen und G. Müller 1890/92
Entstehung
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18 Agronomisches,

sich für Brennereizwecke gut verwerthen lassen, wenn sie auch grindig sind.

Die lehmigen Sandböden bezw. schwach lehmigen Sandböden bedürfen ferner ausser der Zufuhr an Kalk eine Anreicherung an Ammoniakverbindungen(Stickstoff), an Phosphorsäure und Kali Diese kann man vielfach nur durch den Gebrauch von künstlichen Düngemitteln erreichen. Für die schwereren.Böden empfiehlt sich zu diesem Zwecke die Anwendung von Superphosphat, für die leichteren die von Thomasmehl und Kainit. Hierbei ist jedoch zu bemerken, dass die künstliche Zufuhr von Kaliverbindungen eine in trockenen Jahren verderbliche Krustenbildung der Ackerkrume bildet. Trotzdem dürfte für sämmtliche Böden des Blattes Greifen­hagen eine kräftige Düngung mit Kalisalzen zu empfehlen sein, deren Wiederholung für die leichteren Schläge in bestimmteren Zwischen­räumen anzurathen ist. Um dem Boden die nöthigen Ammoniak­verbindungen zuzuführen, ist eine bessere Ausnutzung des animalischen Düngers zu rathen. Gerade hierin wird von den meisten Besitzern sehr gefehlt, so dass jährlich Millionen dem Nationalwohlstand ver­loren gehen. Namentlich ist für bessere Anlage der Dungstätten zu sorgen(Cementirung und Ueberdachung), die jetzt meist so an­gelegt sind, dass sie die Brunnen mit Ammoniaksalzen sättigen und so zum Gebrauch ungeeignet machen. Sehr selten findet man auf den bäuerlichen Besitzungen des Ostens die Verwerthung der Jauche, (eine nach den neuesten Forschungen gradezu unverzeihliche Unter­lassungssünde), die namentlich für die leichteren Böden zu empfehlen ist. Die Verwendung von Chilisalpeter unterbleibt auf ‚erblichem Besitz am besten gänzlich, beim Ablaufe von Pachtungen bezw. bei Uebernahme von abgewirthschafteten Neupachtungen in dem ersten Jahre ist eine solche dagegen rathsam.

Wo der animalische Dünger mangelt, ist zu einem Ueberfahren mit Torf zu rathen, da in diesem nicht nur meist ein Gehalt von dem für die Pflanze so wichtigen Nährstoff Stickstoff schon vor­handen ist, sondern auch durch denselben die Aufnahmefähigkeit für den Stickstoff der Luft erhöht wird. Die schweren Lehmböden werden durch das Ueberfahren mit Torf gleichzeitig auch noch ge­