Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 43 [Neue Nr. 2752] (1898) Greifenhagen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearbeitet durch L. Beushausen und G. Müller 1890/92
Entstehung
Seite
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22 Agronomisches.

Vielfach werden die Wiesen noch stiefmütterlich behandelt und selten gedüngt, weder mit Compost noch mit künstlichem Dünger. Ebenso ist der Wasserstand meist nicht gut geregelt, sodass schon aus diesem Grunde die Erträge geringer sind, als sie sein könnten. Bei An­lage von Moorkulturen ist in der Regel nur. Sand zu verwerthen. Ist man aus Mangel hiervon gezwungen, Lehm- oder Lehmmergel zu nehmen, so ist zu Klee als erster Frucht zu rathen, da späterhin die abgestorbenen Wurzeln für Ventilation des Bodens sorgen. Falls der Wasserstand zu niedrig gelegt ist, werden die überkarrten Flächen leicht tennenartig fest, so* dass nichts mehr fortkommt. Werden die Torfstiche zu trocken gelegt, so ist die Neubildung von Torf für die Zukunft ausgeschlossen, da dieselbe stets an das Vorhandensein von viel Wasser geknüpft ist. Als künstlicher Dünger ist für Torf über 2 Meter Tiefe, sowie Torf mit Sand als Untergrund Thomasmehl und Kainit zu empfehlen. Torfwiesen mit Kalkuntergrund werden am besten compostirt.

Der kalkige Boden.

Der kalkige Boden, durch blaue Reissung in der Karte ge­kenntzeichnet, findet sich nur in sehr geringer Verbreitung. Bei genügender und doch auch nicht zu starker Entwässerung ist der kalkige Boden sehr gut als Gemüseland zu benutzen. Der gross­artige Gemüsebau am rechten Oderufer zwischen Greifenhagen und Finkenwalde wird auf Moormergel betrieben. Am besten werden die Wiesen mit Moormergeluntergrund nur compostirt, nachdem die überflüssige Nässe durch Offenhaltung der Gräben entfernt ist.