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Die geologischen Verhältnisse des Blattes
fast am ganzen Rörikentalrande südlich von Königsberg und am Manteltal südlich von G-roß-Mantel.
Die selten mehr als einen Meter mächtige, von dem eigentlichen Mergel sich meist abhebende Verwitterungsrinde besteht aus rotbraunem Lehm und lehmigem Sand. Auf die Verwitte- rungsvorgänge wird im einzelnen in Abschnitt E (Bodenkund- liche und landwirtschaftliche Verhältnisse) näher eingegangen.
Außer der eben beschriebenen, die Oberfläche bildenden obersten Grundmoränenbank tritt eine tiefere am Ostrand des Manteltals nördlich Bahrfelde zutage. In Bohrungen (z. B. in Bohrung 19 beim Bahnhof Jädickendorf, vgl. Abschnitt D) sind bis vier verschiedene Grundmoränenbänke angetroffen worden. Wieweit es sich hierbei um Grundmoränen älterer Vereisungen, wieweit um solche früherer Vorstöße der letzten Vereisung handelt, läßt sich auf Blatt Königsberg nicht entscheiden, da typische zwischeneiszeitliche Schichten zwischen den einzelnen Grundmoränenbänken nicht festgestellt worden sind. In ihrem äußeren Aussehen gleichen die tieferen Geschiebemergelbänke durchaus dem an der Oberfläche auftretenden.
Der die Oberfläche bildende Geschiebemergel liegt im nördlichen Teil des Blattes ziemlich flach und eben. Im südlichen Teil ist die Lagerung unregelmäßiger. Die Oberfläche ist kuppig, zahlreiche Seen, Senken und Pfuhle sind in sie eingesenkt. Diese Landschaft ist auf der Karte als Endmoränenlandschaft bezeichnet worden.
Sande, kiesige Sande und Kiese nehmen in größerem Maße Anteil an Blatt Königsberg. Bei der geologischen Aufnahme sind seinerzeit sog. „Obere“ Sande usw. von „Unteren“ getrennt worden. Man ging von der Vorstellung aus, daß die unter der obersten Grundmoränenbank liegenden Sande und Kiese bereits einer älteren Vereisung angehörten. Das trifft aber wohl nur für einen Teil dieser tieferen Sande zu; ein anderer Teil gehört wohl sicher noch zur letzten Vereisung. Im Kartenbilde ist aber die frühere Unterscheidung aufrechterhalten worden. Die Bezeichnung „Obere Sande usw.“ (3s, 3g) bedeutet, daß diese über der höchsten Grundmoränenbank auftreten bzw. mit ihr verknüpft sind, während alle Sande usw. unter der obersten Grundmoränenbank als „Sande usw. unbestimmten Alters“ (ds u , dg u usw.) bezeichnet worden sind.
Infolge ihrer Entstehung als Auswaschungsprodukt aus der Grundmoräne durch die Gletscherwässer enthalten die Sande und Kiese sämtliche Gesteine Schwedens , Finnlands usw. in mehr oder minder großer Zertrümmerung. Je weiter diese vorgeschritten ist, um so mehr überwiegen als Gemengteile einzelne Mineralkörner gegenüber den aus mehreren Mineralien zu-