Bodenverhältnisse
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gebleichten braunen Waldböden. Gelegentlich wird der C-Hori- zont. innerhalb des 2 m-Profils erreicht; stellenweise ist jedoch der Boden so tief verwittert, daß die Wurzeln den Frisch- boden, d. h. also den Geschiebemergel nicht mehr erreichen. Dieser zweite Bodentyp unterscheidet sich von dem ersten einmal in der Profilausbildung, andererseits aber auch als landwirtschaftlicher Standort. Auf diesem Boden wird man nämlich mit einer künstlichen Kalkung, selbst wenn sie als Untergrundkalkung gegeben wird, den natürlichen Kalkgehalt des C-Horizontes nicht erreichen, d. h. es wird immer zwischen der gekalkten Krume und dem kalkhaltigen tiefen Untergrund eine kalkarme Zone bestehen bleiben, so daß der Durchwurzelungsraum im Gegensatz zum Typus 1 als ungleichmäßig bezeichnet werden muß. Ein Einschlag in einem solchen Boden (Bodeneinschlag I unmittelbar südlich von Wilhelmsberg) zeigte folgendes Bild:
A, : Krume: etwa 25 cm, anlehmiger, mittelhumoser Sand, krümelnd, kalkfrei,
Farbe graubraun (Ph 5,85), scharf abgesetzt gegen A 2 : 20 cm hellgrau-brauner mittelkörniger Sand, kalkfrei, schwach humos,
durchwurzelt (Ph 6,20), scharf abgesetzt gegen •
B, : 50 cm rotbrauner, ziemlich dichter, kantig-brechender feuchter Lehm,
kalkfrei, durchwurzelt (Ph 6,40), scharf abgesetzt gegen B 2 : sandsteinartig verdichteter, gelblich-brauner, schwach lehmiger Sand,
noch durchwurzelt, mit vielen nadelstichartigen Poren, etwas Humus- und Rostbeschlag auf Klüften (Ph 6,60).
C: nicht erreicht.
Ein Vergleich dieses Profils mit denen des Typus 1 zeigt, daß hier eine noch weitergehende Unterteilung der Horizonte vorliegt. Ein A 2 - Horizont mußte ausgegrenzt werden, da schwache Anzeichen für eine Bleichung vorhanden sind. Dieser Bodentyp ist also von den Niederschlägen stärker in Mitleidenschaft gezogen worden als der vorhergehende; er ist im ganzen tiefer verwittert als jener, weiter entkalkt und im A-Horizont sogar z. T. entlehmt.
In einem anderen Einschlag südlich Wilhelmsberg auf Wahlberger Grund und Boden wurde der C-Horizont erreicht. Hier ergab sich folgendes Bild:
A,: 20 cm humoser, lehmiger Sand, braungrau, lose, schollig-krümelig brechend
(Ph 6,50), übergehend in
A 2 : 15—25 cm mächtig, noch humos, etwas heller als A,, mehr schollig, nicht
dicht. Stark durchwurzelt, kalkfrei mit kleinen Steinen (Ph 6,80), deutlich abgesetzt gegen
B: 50—60 cm steifer, würfelig-prismatisch bröckelnder Lehm. Farbe rötlich
gelbbraun, etwas rostig, gut durchwurzelt. Humusstreifen und Humusbeschlag auf Klüften. Viele nadelstichartige Wurzelporen (Ph 1,02), darunter
C, ,: Schmaler Horizont von Mergel mit Kalkausscheidungen auf den Klüften,
in kleinen Prismen krümelnd, aber ziemlich dicht, noch durchwurzelt (Ph 7,30). Darunter
C 2 : sandiger, graubrauner, ziemlich gleichmäßiger Geschiebemergel, plattig-
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