22 Die landwirtschaftlich-bodenkundlichen Verhältnisse der Lieferung
Bodeneinschlag bei Hedwigsberg, Krahnenwerder, in tiefer Lage
A: 40 cm mächtig, stark humos, lehmig-klebrig, aber locker und krümelig,
mit wenigen kleinen Steinen durchsetzt, durchwurzelt, kalkhaltig, aber scharf abgesetzt gegen
Gj: Hellgrau, z. T. rostfarbig, streng, klebrig, mit kleinen Sternchen. Ziemlich
feucht, durchwurzelt, etwa 70 bis 80 cm mächtig.
In den unteren 30 cm stark rostfarben, schmierig, und stark lehmig. Kalkhaltig.
G 2 : Toniger Feinsand, grau, wasserführend, kalkhaltig, sehr dicht, etwa 20
his 30 cm mächtig. Übergehend in C: Grauer feiner Sand, kalkhaltig, wasserführend.
Das ganze Profil ist bis etwa 1 m durchwurzelt.
Der Boden ist ausgesprochen futterwüchsig. Bei ackerbaulicher Nutzung wird man in erster Linie an den Anbau von Futterrüben denken, auch Hafer kommt in Frage und Gemengesaaten. Andererseits liegt die Umlegung der Fläche in Grünland durchaus im Bereich der Möglichkeit, allerdings würde eher die Anlage einer Wiese als die einer Weide in Frage kommen, da der Boden sehr lose ist und das Vieh leicht durchtreten würde. Eine Wiese müßte ebenfalls stets gut gewalzt werden. Der N-Bedarf dieser Fläche ist nicht sehr groß, dagegen ist Phosphorsäure nötig, Kali erst in zweiter Linie.
Die Ausgrenzung dieses Typs war auch hier sowohl boden- kundlich als betriebswirtschaftlich bedingt; bodenkundlich, weil es sich um typische Grundwasserböden handelt, betriebswirtschaftlich, weil, wie aus den Bemerkungen zu den Profilen schon hervorgeht, Böden vorliegen, die im Gegensatz zu den beiden anderen Typen als nicht frostsicher angesprochen werden müssen. Infolge des hohen Humusgehaltes und der meist starken Durchfeuchtung ist die Auswinterungsgefahr für Winterhalmfrüchte außerordentlich groß. Der Boden friert stark hoch, was selbst nach dem milden Winter 1929/30 bei der Kartierung gut beobachtet werden konnte. Da der Boden schlecht abtrocknet, kann auch erst dann an das Wiederfestwalzen gedacht werden, wenn von der Wintersaat kaum noch etwas zu retten ist. Diese Böden sind im übrigen im Frühjahr sehr gut gekennzeichnet durch eine eigentümliche Oberflächenstruktur, die, abgesehen von der Farbe, an abgestandenen Bierschaum erinnert. Besonders tief gelegene Flächen dieses Bodentyps eignen sich zur Anlage von Grünland.
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Die ^ - Böden (Sand über Geschiebemergel) sind entsprechend ihrer geologischen Gestaltung weniger vermögend als die reinen Geschiebemergelböden. Auch in dieser Erdart sind verschiedene Einschläge gemacht worden, deren bodenkundliche und landwirtschaftliche Charakteristik im folgenden gegeben ist.