Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 26, Blatt 57 [Neue Nr. 2936] (1901) Schilde / geognostisch und agronomisch bearb. durch F. Wahnschaffe 1898
Entstehung
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6 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

Liegende bei 20. Decimeter noch nicht erreicht wurde, schwankt in den anderen Theilen die Mächtigkeit des Schlickes zwischen 512 Deecimeter und die ihn unterlagernde Schicht wird durch eisenschüssigen Sand gebildet. Westlich von dem am Deiche gelegenen Wachthause ist die Oberfläche des Schlickes bei einem Deichbruche mit Sand überschüttet worden, der eine Auflagerung von 610 Deeimeter Mächtigkeit besitzt, aber zum Theil schon wieder abgetragen worden ist. Die in die Südwestecke des Blattes hineinreichende, am linken Elbufer gelegene Schlickfläche ist ebenfalls zum grössten Theile mit Sand oder thonigem Sand von 35 Deecimeter Mächtigkeit bedeckt.

Wiesenthon(ai). Kine sehr eisenschüssige, dünne Thon­schicht kommt nesterweise in der Alluvialfläche südlich von Laaslich vor. Sie tritt unter humosem Sand in 15 Deeimeter unter der Oberfläche auf, erreicht aber meist nur die Dicke von 2 Deecimeter.

Flusssand(as), ein in Becken und Flussrinnen abgelagerter Sand, wird in Folge seiner niedrigen Lage noch alljährlich von den Frühjahrshochwassern überstaut, sodass wenigstens eine Zeit lang unter Luftabschluss eine unvollständige Zersetzung der in ihm enthaltenen abgestorbenen Vegetationsreste stattfindet. Aus diesem Grunde zeigt der Flusssand fast überall eine humose oder schwach humose Oberkrume. In grosser Verbreitung findet er sich westlich von Schilde in der sogenannten Silge, er erfüllt die von Platenhof nach Dergenthin gerichtete Rinne und einen grossen Theil des Stepenitzthales und kommt in langgezogenen Becken südlich von Lindenberg, bei Kuhberg und Gross-Breese vor. Ferner tritt er im Untergrunde des Schlicks, der Moorerde und des Torfes auf. Auch der bei Deichbrüchen über dem Schlick abgelagerte Sand ist als Flusssand zu bezeichnen.

Torf(at) bildet sich dort, wo Wasser stagnirt, und von ihm bedeckte Pflanzenreste in Folge des Luftabschlusses nur in eine unvollkommene Verwesung übergehen können. Daher bildet der Torf ein Gemenge von nur zum Theil oder auch vollkommen zersetzter humifieirter Pflanzensubstanz. Auf Blatt Schilde kommt der Torf nur in ganz geringer Ausdehnung im Stepenitzthal und in einem kleinen Becken der Perleberger Stadtforst vor.