Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 26, Blatt 57 [Neue Nr. 2936] (1901) Schilde / geognostisch und agronomisch bearb. durch F. Wahnschaffe 1898
Entstehung
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10 Bodenbeschaffenheit.

land benutzt. Wo eine Beackerung stattgefunden hat, erweist sich dieser Thonboden in nicht zu nassen Jahren als eine ausser­ordentlich fruchtbare Bodenart, auf der Raps und Weizen vor­züglich gedeihen. In nassen Jahren ist der Schlickboden wegen seines hohen Thongehaltes sehr schwer zu bestellen, während er im Sommer bei anhaltender Dürre so sehr zusammentrocknet, dass tiefe Risse auf dem Acker entstehen und die feinen Faser­wurzeln der Pflanzen zerrissen werden. Da der Schlick hier meist sehr kalkarm ist, so empfiehlt sich bei diesem schweren Boden eine Melioration mit gebranntem Kalk, weil dadurch zu­gleich auch die Oberfläche gelockert wird. Als Ziegelmaterial dient der Schlick auf dem südlich anstossenden Blatte Wittenberge . In Folge des Fehlens von Calciumcarbonat und durch den hohen Gehalt an Eisenoxydhydrat erhalten die aus ihm gebrannten Ziegelsteine eine hochrothe Farbe, die auch bei den Rathenower Ziegeln so beliebt ist.

Innerhalb des Schlickgebietes zeigen sich folgende agrono­mischen Bodenprofile:

T20-+) T710 ST83- HT 6 u"RN

Der Sandboden.

Der Sandboden, zum Theil dem Diluvium, zum Theil dem Alluvium zugehörig, nimmt ausgedehnte Flächen des Blattes ein. Zu den diluvialen Sandböden gehören der Sandboden des Unteren und Oberen Diluvialsandes und des Thalsandes, zu den alluvialen der Flusssand und der Dünensand.

Der Sandboden des Unteren Diluviums findet sich in etwas grösserer Fläche nur in der Nordostecke des Blattes auf der Quitzower Feldmark. In der dort vorhandenen Sandgrube kann man erkennen, dass dieser Untere Sand eine bedeutende Mächtig­keit besitzt. In Folge dessen ist der Boden hier sehr durch­lässig und trocken.

Der durch den Oberen Diluvialsand gebildete Sandboden breitet sich namentlich westlich von Sükow zwischen Platenhof, Dergenthin, Kuhwinkel und Laaslich auf der Diluvialhochfläche aus. KEr ist ein meist geschiebereicher, mehrfach grandig ent­