Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 26, Blatt 56 [Neue Nr. 2935] (1901) Schnackenburg / geognostisch und agronomisch bearb. durch W. Weissermel 1898
Entstehung
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8 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

des alten Urstroms, welcher, gespeist durch die Schmelzwasser­massen, die dem nach N. zurückweichenden Inlandeise in seiner Abschmelzperiode entströmten, die ganze Breite des Elbthales vom Lanz-Wustrower Berghange. bis zum gegenüberliegenden in der Altmark erfüllte. Er zeichnet sich durch sehr feines gleich­mässiges Korn und gänzliches Fehlen grandiger Elemente aus, als Zeichen dafür, dass er, entsprechend der grossen Breite des alten T'hales, in sehr langsam fliessendem Wasser abgesetzt wurde, das alle gröberen Elemente schon in seinem Oberlaufe zurück­gelassen hatte.

Der Thalsand tritt in grösseren Flächen zu beiden Seiten des die Mitte des Blattes einnehmenden Schlickgebietes auf und bildet ausserdem die Unterlage des Schlicks und der übrigen Alluvialbildungen. Oberflächlich bildet er entweder weite ebene Flächen, wie z. B. in den Gadower Forsten bei Feldmarschallshof, oder flache, schildförmige Rücken, alte Flussbänke, deren Längs­richtung der Haupterstreckung des Thales(0SO.WNW.) parallel ist. Bei seiner feinkörnigen Beschaffenheit wurde der Thalsand leicht ein Spiel des Windes und hat so die Bildung von Dünen noch mehr begünstigt als der Obere Sand.

In der Südwestecke des Blattes, südlich von Capern und Holtorf, enthält der Thalsand auf grössere Erstreckung eine Ein­lagerung(0,3 bis 1 Meter) von zuweilen reinem, meist aber san­digem Thalthon(öah), der aber nirgends an die Oberfläche tritt, sondern nur durch den Bohrer nachzuweisen war und bei seiner ziemlich tiefen Lage unter der Oberfläche auch für die Kultur ziemlich ohne Bedeutung ist.

Das Alluvium.

Dasselbe umfasst alle Bildungen, die nach Schluss der Dilu­vialzeit, also nach gänzlichem Rückzuge des Eises, Verlaufen der Schmelzwässer und Einkehr der heutigen klimatischen Verhält­nisse entstanden sind.

Bei weitem die wichtigste und verbreitetste derselben ist der Elbschlick(ast). Derselbe nimmt, allerdings theilweise unter jüngerem Elbsand wieder vergraben, über die Hälfte des