Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 26, Blatt 56 [Neue Nr. 2935] (1901) Schnackenburg / geognostisch und agronomisch bearb. durch W. Weissermel 1898
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes.) 9

ganzen Blattes ein, und zwar tritt er auf in einem grossen, nur durch wenige kleine Thalsandinseln unterbrochenen Gebiete zu beiden Seiten der Elbe und in einigen sich von diesem Gebiet absondernden und später mit ihm sich wieder vereinigenden Specialrinnen. Eine von diesen beginnt bei Bernheide, zieht sich, durch'Thalsandrücken mehrfach getheilt, zwischen Lanz und Wustrow bis dicht an den Plateaurand heran und vereinigt sich westlich des letztgenannten Ortes wieder mit dem Haupt­schlickgebiet. Südlich der Elbe zweigen sich bei Stresow zwei Schliekrinnen vom Hauptthal ab, die breitere des Seegethals an der südlichen Grenze des Blattes und eine schmalere, welche, zunächst bei Stresow durch spätere Uebersandung wieder ver­deckt, in unregelmässig gewundenem Laufe, vor der Schlick­ablagerung vielfach vertorft, sich südlich von Capern und Holtorf hinzieht.

Der Schlick ist im Bereich unseres Blattes als Schlickthon oderKlei, nur an zwei Stellen als Schlicksand, entwickelt. Er stellt das Ablagerungsproduet des Elbstromes, nachdem dieser annähernd seine heutigen hydrographischen Verhältnisse ange­nommen hatte, dar. Jede Hochwasserüberfluthung vor HEin­deichung des Stromes lagerte eine Schicht feinen Thonschlammes ab, mehrfache Verlegungen des Flusslaufes, wie solche noch in historischer Zeit, zum letzten Mal im 18. Jahrhundert bei Schnackenburg , stattgefunden haben, halfen das-Verbreitungs­gebiet dieses fruchtbaren Schlammes erweitern, und so entstand die weite Schlickfläche, die heute den Elblauf auf beiden Seiten begleitet. Die erwähnten Nebenrinnen stellen durch Schlick oder theilweise auch durch Torf ausgefüllte alte Elbarme dar.

Mit der Eindeichung der Elbe hat der Schlickabsatz ausser­halb der Deiche im. Allgemeinen aufgehört. Nur in einem Ge­biet, das durch Deichschleusen absichtlich alljährlich noch dem Hochwasser zugänglich gemacht wird, scheint er auch heute noch anzudauern. Es ist dies das weite Wiesengelände derGarbe mit dem dazugehörigen, auf drei Seiten von der Elbe umschlossenen Walde. Wie der diesen Niederungswald verwaltende Förster berichtete, findet sich nach Rückzug des Wassers auf den Gräsern und sonstigen.Pflanzentheilen des hier tropisch üppigen Unter­