Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 26, Blatt 56 [Neue Nr. 2935] (1901) Schnackenburg / geognostisch und agronomisch bearb. durch W. Weissermel 1898
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit. 17

Der Obere Sand. ist seinem Werthe nach verschieden nach seiner Mächtigkeit. Wo er nur eine dünne Decke auf Oberem Geschiebemergel bildet, hält der schwer durchlässige Untergrund die Feuchtigkeit fest, sodass der Sand nicht so leicht vollkommen austrocknen kann, während gleichzeitig tiefer gehende Pflanzen­wurzeln einen nährstoffreichen Untergrund finden. Wo aber die Mächtigkeit des Sandes eine beträchtliche wird, fallen diese Vortheile mehr oder weniger weg, und der Sand verhält sich ähnlich wie der des Unteren Diluviums. Dieser, der bei seiner geringen Verbreitung allerdings weniger in Betracht kommt, ist durch das Fehlen einer besseren Unterlage in für die Pflanzen­wurzeln in irgend erreichbarer Tiefe und die daraus folgende grosse Trockenheit ein sehr geringwerthiger Boden und nur zur Wald­cultur geeignet.

Noch mehr wie der Obere Sand ist der Flusssand im Elb­thal als Decke auf Schlicekthon sehr verschiedenartig nach seiner Mächtigkeit. Bildet er eine nur 34 Decimeter mächtige Lage auf dem Thon, so ist er kaum als eine Verschlechterung des Bodens anzusehen, da der fruchtbare Schliek für die Pflanzen­wurzeln. doch noch erreichbar ist und die Sandkrume die Fehler des Schlicks, schwere Beackerung und Nässe, in geringerem Maasse besitzt. Mit der Mächtigkeit nimmt aber der Werth des Sandes schnell ab, und wo dieselbe, wie stellenweise bei Gummern, auf 2 Meter steigt, verwandelt sie die sonst so frucht­bare Niederung in Kiefernboden.

Dünensand ist bei seiner grossen Trockenheit nur als Kiefern­boden zu verwerthen, unter sorgfältiger Schonung der Humus­narbe. Wo diese durch Waldstreunutzung ständig zerstört wird, wie es in den Gemeindewaldungen leider vielfach geschieht, will nieht einmal die Kiefer gedeihen. Dass dagegen sorgfältige Waldkultur auch auf Dünensand gute Bestände erzeugen kann,

zeigen die schönen Gadower Forsten.

Der Thonboden.

Etwa die Hälfte des Blattes nimmt der Thonboden ein, vertreten durch den Schliekthon. Derselbe ist als ein sehr frucht­barer, für Acker, Wiese und Weide gleich geeigneter Boden zu

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