Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 26, Blatt 56 [Neue Nr. 2935] (1901) Schnackenburg / geognostisch und agronomisch bearb. durch W. Weissermel 1898
Entstehung
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18 Bodenbeschaffenheit.

bezeichnen. Doch stehen seinen Vorzügen auch erhebliche Fehler gegenüber, die in nassen wie auch in sehr trockenen Zeiten sehr schwierige Beackerung, die häufige Schädigung der Erträge durch Nässe, besonders auch das in Hochwasserzeiten von unten aufsteigende Grund-(Qualm) Wasser. Letztere Eigenschaft besonders macht sich in steigendem Maasse bemerkbar und hat in unserem Gebiet eine starke Vermehrung der Weiden und eine Abnahme des Ackerbetriebes in den Schlickgebieten erzeugt. Schwierige Beackerung tritt dort weniger hervor, wo der Thon, wie z. B. bei Holtorf, mehr oder weniger sandig wird.

Der Humusboden.

Der Humusboden, zu dem Torf und Moorerde gehören, kommt nur als Wiesen- und Weideland in Betracht, ebenso wie der theilweise humifieirte Alluvialsand im Löcknitzthal. Bei Gadow trägt der Torf theilweise einen üppigen Erlenbruchwald.

Der Lehmboden.

Der Obere Geschiebemergel, ein Gemenge von sandigen und thonigen Theilen mit fein vertheiltem Kalkgehalt und mehr oder weniger zahlreich eingeschlossenen Steinen, tritt in dieser seiner ursprünglichen Entwicklung nirgends an die Oberfläche. Der Mergel wird vielmehr zunächst verdeckt von einer mehr oder weniger mächtigen Decke von Lehm, d.h. einer Zone, in der der Kalkgehalt durch eingedrungene Tagewässer aufgelöst und fortgeführt ist. Im Grubenaufschluss ist der Lehm im Allge­meinen an seiner braunen oder rötlichen Farbe leicht von dem mehr grauen oder bläulichen Mergel zu unterscheiden. Dieser Lehm wiederum wird in der Regel verdeckt von einer Decke von mehr oder weniger lehmigem Sande(LS, LS, LS). Dieselbe stellt ein Ausschlemmungsproduct des Lehmes dar, dem oberflächlich die thonigen Bestandtheile durch Regen- und Schneewasser, zum Theil vielleicht auch schon durch die KEis­schmelzwässer entzogen sind. Wir erhalten so das Bodenprofil LSLS SLL. Die Mächtigkeit der Verwitterungs- und Ausschläm­

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