Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 25 [Neue Nr. 3452] (1903) Seelow / geognostisch und agronomisch bearb. durch C. Gagel, K. Keilhack, G. Müller, H. Schroeder und O. Tietze
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 11

Oderbruches an, und ist ganz und gar überkleidet mit alluvialen, vorwaltend tonigen, untergeordnet auch sandigen und moorigen Bildungen. Dieser Gliederung entsprechen auch die Höhen­verhältnisse- des Blattes. Der alluviale Talboden liegt nur 7 bis 10 Meter über dem Meeresspiegel. Von den beiden diluvialen höheren Talböden liegt der eine bei 1215 Meter, der zweite bei 1530 Meter Meereshöhe; und die Hochfläche selbst besitzt eine mittlere Erhebung von 5060 Meter. Sie stellt ein flach­welliges Gelände dar, welches mit steilen Gehängen zum Oder­bruche, mit etwas weniger steilen zu der bedeutend höher ge­legenen oberen Terrassenstufe an der Ostbahn abfällt. Kine Gliederung erfährt diese Hochfläche ausschließlich durch kurze, höchstens 1 Kilometer weit sich in das Blatt hineinziehende Schluchten und Rinnen. Erst in der Südwestecke des Blattes beginnt eine Rinne, die sich mit dem das Nachbarblatt Trebbin durchziehenden Tale vereinigt und den Halbensee und den Weinbergsee in sich birgt. Das Plateau enthält keine natürlichen ständigen Wasserläufe. In der Niederung herrschen von Men­schenhand gezogene Gräben und Kanäle vor. Von natürlichen Wasserläufen ist in der Alten Oder bei Gusow und in einigen über das ganze Blatt zerstreuten Altwassern(bei Sachsendorf, zwischen Golzow und Friedrichsaue) hie und da noch ein Rest erhalten geblieben. Der tiefste Punkt des Blattes liegt in der Alten Oder in der Nordwestecke des Blattes in ungefähr 6 Meter Moeereshöhe, während der höchste Punkt eine Meile südwestlich von Werbig auf der Hochfläche liegt und 62,9 Meter erreicht.

Aus dieser orographischen Übersicht erklärt sich nun auch in einfachster Weise der geologische Aufbau unseres Blattes, an welchem ausschließlich Schichten der Quartär-Formation be­teiligt sind. Wir gliedern dieselben in diluviale und alluviale und begreifen unter den ersteren alle diejenigen Bildungen, welche direkt oder indirekt dem Inlandeise der Diluvialzeit ihre Entstehung verdanken, unter den letzteren dagegen alle diejenigen, die nach dem vollständigen Verschwinden des Inlandeises ent­standen, und deren Bildung noch heute vor unseren Augen vor sich geht, oder ohne Eingreifen des Menschen noch vor sich gehen könnte.