Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 25 [Neue Nr. 3452] (1903) Seelow / geognostisch und agronomisch bearb. durch C. Gagel, K. Keilhack, G. Müller, H. Schroeder und O. Tietze
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit. 33

man gut sehen, wie allenthalben, und zwar auffallenderweise unabhängig von der Oberflächengestalt, größere und kleinere Flächen von wenigen Metern Durchmesser an durch ihre dunkle Farbe den höheren Humusgehalt bekunden, während andere Flächen sehr humusarm sind.: Außer diesen beiden in der Zu­sammensetzung des Bodens begründeten Ursachen wird Wert und Ertrag desselben noch durch die verschiedene Lage an den Gehängen beeinflußt, da ja bekanntlich nach N. gelegene Lehnen sich unvorteilhaft von den wärmeren Südgehängen unterscheiden.

So groß die Unterschiede in der Ackerkrume sind, so gering­fügig sind dagegen diejenigen des Untergrundes, des Greschiebe­lehmes selbst. Da demselben der kohlensaure Kalk gänzlich fehlt, die tonigen Teile des Geschiebelehmes nach überall ge­machten Erfahrungen im wesentlichen allenthalben dieselbe chemische Zusammensetzung besitzen, und der Gehalt an gröberen Bestandteilen.nur physikalisch wirksam ist, so beruhen die einzigen in agronomischer Beziehung in Betracht kommenden Verschiedenheiten des Geschiebelehmes auf der schwankenden Menge des Sandgehaltes. Indessen wird derselbe selten so groß, daß er die Schwerdurchlässigkeit des Geschiebelehmes aufhöbe.

Der Sandboden.

Sehr mannigfaltig ist die Entstehung der verschiedenen Arten des Sandbodens, und infolge der außerordentlichen Ver­schiedenheiten in der mechanischen und chemischen Zusammen­setzung der verschiedenalterigen Sande zeigen auch die aus ihnen hervorgegangenen Sandböden die größten Verschiedenheiten in Bezug auf ihren landwirtschaftlichen Wert.

Der Sandboden des alluvialen Odersandes ist auf eine größere Zahl von über das ganze Bruch zerstreuten kleinen Flächen beschränkt, die entweder auf dem Schlicke auflagern oder durch ihn als Sandbänke hindurchragen. Die große Mehrzahl dieser Sandflächen hat infolge der tiefen Lage und des nahen Grund­wassers eine gewisse Humifizierung erfahren und besitzt einen gewissen Gehalt an tonigen Teilen, teils aus der Kinlagerung von kleinen Tonschmitzchen, die beim Pflügen mit dem Sande ver­

mischt werden, teils aus einer ursprünglich ganz dünnen UÜber­

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