Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 25 [Neue Nr. 3452] (1903) Seelow / geognostisch und agronomisch bearb. durch C. Gagel, K. Keilhack, G. Müller, H. Schroeder und O. Tietze
Entstehung
Seite
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34 Bodenbeschaffenheit.

schliekung herrührend. Infolge dessen werden diese Sandböden sämtlich mit Vorteil als Acker benutzt.

Der Sandboden des Talsandes ist auf die Umgebung von Gusow beschränkt. Bei ihm müssen wir Unterschiede machen zwischen den Sanden der einzelnen Terrassen. Während in der höheren Terrasse entlang der Ostbahn die Mächtigkeit der auf­geschütteten Sande und die Tiefe, in welcher das Grundwasser unter ihnen sich findet, dieser Fläche durchaus den Charakter eines Höhenbodens verleiht, sind die tiefer gelegenen Sandflächen nördlich davon als Niederungsböden zu bezeichnen, da unter ihnen- in geringer Tiefe das Grundwasser folgt, und ihre Ober­fläche stärker humifiziert ist, als diejenige der Sande der höheren Talstufe. Wenn trotzdem auch die höhere Terrasse als Acker benutzt wird, so liegt das daran, daß in geringer Tiefe unter ihren Sanden stellenweise Geschiebemergel folgt. Diese Lehmunter­lage hat in doppelter Beziehung eine günstige Kinwirkung, indem sie einmal das rasche Versinken der atmosphärischen Wasser in die Tiefe verhindert und dadurch den Boden auch im Sommer frischer erhält und andererseits einer Menge von Pflanzen ermög­licht, mit ihren Wurzeln bis in den nährstoffreichen Untergrund einzudringen und demselben das Erforderliche zu entnehmen.

Was eben von dem Talsande der höchsten Terrasse gesagt worden ist, das gilt in vollem Umfange auch für die mit gelber Farbe dargestellten, jungglazialen Hochflächensande; auch bei ihnen besteht der wesentlichste Unterschied darin, ob sie eine bedeutende Mächtigkeit besitzen, oder ob in geringer Tiefe unter ihnen die nährstoffreiche und wasserhaltige Bank des Geschiebe­mergels folgt. Wie beim Talsande, so sind auch bei den Höhen­sanden diejenigen Flächen, in welchen diese Unterlagerung in weniger als 2 Meter Tiefe festgestellt werden konnte, durch weite Schrägreißung von denjenigen unterschieden, in denen die Sandmächtigkeit 2 Meter mehr oder weniger überschreitet. Erstere werden fast ausschließlich als Acker genutzt, während die letzteren in den Sandflächen der Gusower Oberheide größere Kiefernwälder tragen.

Der von den älteren diluvialen Sanden der Hochfläche er­zeugte Boden ist auf den Rand des Oderbruches beschränkt.