Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 19
Aus dem Angeführten ergibt sich nun bezüglich des älteren Geschiebemergels ohne weiteres das Wesentliche in Bezug auf seine Verbreitung. Immer tritt er in Gestalt eines bald breiteren, bald schmäleren Bandes am Gehänge der großen und kleinen Täler auf. Wenn wir am Westrande des Blattes am Oderbruche beginnen, so sehen wir zunächst eine auffällige Geschiebemergelmulde innerhalb des von zahlreichen Nebentälern des Sichelsgrundes durchfurchten Plateaus, während östlich vom Sichelsgrunde der Geschiebemergel sich hoch emporhebt und bei Podelzig bis zur Oberkante der ebenen Hochfläche emporsteigt. Weiter nach N. hin senkt er sich zunächst wieder bis zum Bahnhofe, schwillt dann am Bahnhofe selbst wieder zu außerordentlicher Mächtigkeit an und behält dieselbe bis zum Nordrande des Blattes bei, wo seine Mindestmächtigkeit 35 bis 49 Meter beträgt. Auf diese enorme Masse harten widerstandsfähigen Geschiebemergels im nördlichsten Teile des Reitweiner Spornes ist wahrscheinlich die Herausbildung dieser eigentümlichen, halbinselartig in die Niederung vorspringenden diluvialen Hochfläche zurückzuführen. Begeben wir uns von Reitwein aus auf der Odertalseite südwärts, so nehmen wir bald eine außerordentliche Verdünnung der Bank wahr, welche 2 Kilometer südlich von Reitwein unter den Talboden untertaucht, und erst in der Nähe der Stelle, an der der Oderdeich bei Lebus sich an das Plateau anlehnt, hebt er sich wieder empor..Dieser Aufwölbung ist es zu verdanken, daß sowohl im Schäfergrunde wie im Haakengrunde in der Sohle der Geschiebemergel noch angeschnitten ist. Er läßt sich nun von hier aus in ungefähr horizontaler Lagerung als eine nur wenige Meter mächtige Bank in den steilen Gehängen des Plateaus bis zum Südrande des Blattes verfolgen, zieht sich in das Kunersdorfer Tal hinein, und begegnet uns noch im südlichen Teile der vom Lindenhofe herabkommenden nordsüdlichen Rinne von der Stelle an, wo dieselbe die nach Frankfurt führende Chaussee kreuzt, bis zu ihrer Mündung. Das Auftreten des Geschiebemergels in den drei Sätteln am östlichen Talrande des Blattes ist bereits erwähnt. Die größte Fläche nimmt er hier beiderseits des Kraasgrundes ein. Ein isoliertes Vorkommen des Unteren Geschiebemergels
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