Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 32 [Neue Nr. 3553] (1903) Lebus / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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26 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

am Gehänge des Tälchens östlich von der Frauendorfer Mühle. Diese Vorkommen sprechen dafür, daß die Talgehänge schon zu der Zeit, als der jüngere Geschiebemergel abgelagert wurde, wenigstens stellenweise vorhanden waren.

Die. Mächtigkeit des Geschiebemergels ist in unserem Gebiete keine übermäßig große, und eine solche von 5 Meter dürfte nur ausnahmsweise überschritten werden. Dagegen verdünnt sich die Decke nach den Talrändern zu vielfach auf weniger als 2 Meter und geht stellenweise selbst unter 1 Meter herab. Da indessen auch an solchen Stellen fast immer noch der unverwitterte Geschiebe­mergel zu beobachten war, und da diese Stellen außerdem keine übermäßige Ausdehnung besitzen, so sind sie im Kartenbilde nicht besonders zum Ausdrucke gebracht worden. Sie sind im wesentlichen auf das Gebiet zwischen Lebus und dem Unterkruge beschränkt.

Nicht überall in seinem Verbreitungsgebiete liegt der Ge­schiebemergel zu Tage, vielmehr ist er in einer ganzen Anzahl größerer und kleinerer Flächen noch bedeckt von glazialen Sanden . Wo diese Sanddecke bis nahe an den Plateaurand heranreicht, wie in dem Gebiete südlich von Gohlitz und bei Polenzig und Wuhden, sowie in den Reitweiner Bergen, da ist das Auftreten des Geschiebemergels auf ein schmales, am Gehänge hervortretendes Band beschränkt. Ebenso erklärt sich die eigen­tümlich bandförmige Lagerung des Geschiebemergels im süd­östlichen Teile des Kartenblattes aus dem Umstande, daß diese Bänder zu einer geschlossenen, unter den Sanden hindurchgehen­den Mergeldecke gehören. Aber auch da, wo diese Sanddecke fehlt, liegt der Geschiebemergel nicht als solcher, das heißt als ein kalkhaltiges Gebilde offen zu Tage, er ist vielmehr fast überall überkleidet von einer mehr oder weniger mächtigen sandig­lehmigen Schicht, die durch Verwitterung aus ihm hervorgegangen ist. Diese Verwitterungsbildungen, welche die eigentlichen und wertvollsten Ackerböden der Hochfläche darstellen, werden im bodenkundlichen Teile eine eingehendere Beschreibung erfahren. Hier sei nur das von ihnen bemerkt, daß ihre Mächtigkeit im allgemeinen 1 bis. 1'/, Meter beträgt, 2 Meter nur ganz ausnahms­weise überschreitet, an vielen Stellen aber geringer als 1 Meter