34 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.
sich, bei Neu-Podelzig beginnend, in einer großen Schlickfläche bis zum westlichen Kartenrande hin findet. Der Oderschlick ist sonst immer charakterisiert durch die gänzliche Abwesenheit von kohlensaurem Kalk. Der vom Flusse ursprünglich ‚mitgeführte Kalk geht in Lösung und wird ins Meer transportiert, während die Flußtrübe vollständig kalkfrei als Schlick abgelagert wird. Desto auffälliger ist der Kalkgehalt in der südlichen Bucht des Oderbruches; er wurde auch auf Blatt Seelow beobachtet, und es ergab sich, daß er in einer bis zu 3 Kilometer breiten Zone den"Talrand begleitet. Es ist anzunehmen, daß auch auf dem zwischen Seelow und Lebus liegenden Blatte Libbenichen diese Zone am Talrande sich fortsetzt, und wir werden dadurch zu dem Schlusse geführt, daß dieser Kalkgehalt dem Schlick erst nachträglich zugeführt ist und aus dem Plateau herrührt. Der Umstand, daß in den steilen Gehängen, welche die halbkreisförmige Bucht umkleiden, allenthalben kalkreiche Bildungen frei zutage liegen, macht es wahrscheinlich, daß die aus den zahlreichen Schluchten heraustretenden Regen- und Schnee-Schmelzwassermassen mit kohlensaurem Kalke beladen in die Niederung hineingelangen, in derselben je nach ihrer Menge verschieden weit vordringen, dann aber vollständig vom Boden absorbiert werden und ‚bei der Verdunstung ihren mitgeführten Kalkgehalt demselben übermitteln.
Zu erwähnen sind noch die Abschlämmassen. Am Fuße der Plateaus und in den schmalen tiefen Rinnen, welche vom Oderbruche her in den Reitweiner Sporn, und vom Odertale her in die östliche und westliche Hochfläche eingreifen, findet von den beiden Gehängen her jahraus jahrein eine Abschlemmung der feineren Bodenbestandteile durch die Regenwasser und zur Zeit der Schneeschmelze statt, und die Massen werden im Grunde der Schluchten mit der Zeit bis zu mehreren Metern Mächtigkeit angehäuft. Ihre Beschaffenheit ist natürlich sehr wechselnd, je nach dem Charakter der Gehänge. Wo überwiegend tonige Bildungen auftreten, wie in den Schluchten südwestlich von Podelzig , da werden auch die Abschlämmassen einen stark tonigen Charakter zur Schau tragen, wo dagegen die Gehänge aus sandigen
Bildungen bestehen, werden sie ein entsprechend gröberes Korn