Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 32 [Neue Nr. 3553] (1903) Lebus / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit. 45

"mit Korbweidengebüsch bewachsen, aber auch hier finden sich, wie am Südrande des Blattes kleine Laubwaldbestände.

Der Sandboden des Flugsandes ist von geringer Bedeutung, nur möge bemerkt werden, daß die kleinen Dünen südlich und östlich von Podelzig Zeugnis davon ablegen, daß die in ihrer Umgebung auftretenden diluvialen Sande eine außerordentliche Neigung zur Verwehung besitzen. In der Tat finden sich außer den in der Karte angegebenen größeren Flugsandhügeln zwischen Podelzig und Klessin eine ganze Reihe von Verwehungs­erscheinungen(zum Beispiel nahe dem Lebuser Schützenhause), die es wünschenswert machen, daß diese Flächen durch Auf­forstung festgelegt werden, damit sie nicht noch mehr zu einer Quelle der Gefahr für die angrenzenden guten Lehmböden werden, als sie es bisher ohnehin schon sind.

Wesentlich günstiger sind die agronomischen Verhältnisse derjenigen Sandböden, welche von Talsand gebildet werden, aber auch sie besitzen bei ihrer Feinkörnigkeit vielfach Neigung zu Verwehungen. Da sie zudem nur schmale Säume am Rande der Hochflächen einnehmen, so würde sich auch bei ihnen eine

Aufforstung empfehlen. Nur die Thalsandfläche in der Südost­ecke des Blattes bei Göritz liefert infolge günstiger Grundwasser­verhältnisse und leidlicher Humifizierung der obersten Schicht

einen ganz guten Ackerboden.

Bei den mit gelber Farbe dargestellten, jungglazialen Hoch­flächensanden besteht der wesentlichste Unterschied darin, ob sie eine bedeutende Mächtigkeit besitzen, oder ob in geringer Tiefe unter ihnen die nährstoffreiche und das Wasser aufhaltende Bank des Geschiebemergels folgt.

Wenn diese Sande eine größere Mächtigkeit besitzen, so ist ihr landwirtschaftlicher Wert nur gering, weil sie an außer­ordentlicher Trockenheit leiden, da das Wasser in. ihnen rasch in die Tiefe versinken kann; sie werden infolgedessen teilweise als Wald genutzt(Südostecke des Blattes). Wesentlich günstiger gestalten sich die Verhältnisse, wenn in geringer Tiefe unter diesen Sanden die Decke des Oberen Geschiebemergels folgt, wie das in den weitaus meisten Sandgebieten der beiden Hoch­flächen unseres Blattes der Fall ist. Diese Flächen tragen in