Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 32 [Neue Nr. 3553] (1903) Lebus / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit. 47

selbständigen Ton- und Mergelsandschichten an den Gehängen Material herabgeführt und mit dem reinen Sande vermischt wird, so daß dessen Wert dadurch eine starke Steigerung erfährt.

Die besten Sandböden unseres Blattes entstehen aus der Verwitterung der Mergelsande. Der Verwitterungsprozeß des Mergelsandes hat mit demjenigen des Geschiebemergels eine ge­

wisse Ähnlichkeit. Auch hier beobachten wir eine Entkalkung,

durch welche die oberen 11!/» Meter in kalkfreien Schluffsand umgewandelt werden, und erst aus diesem geht durch die bei der Besprechung des Geschiebemergels aufgezählten Faktoren der lehmige bis tonige Sand hervor, welcher die Ackerkrume des Mergelsandes bildet. Diese Mergelsandböden besitzen süd­westlich von Podelzig und nördlich und südlich von Lebus ihre Hauptverbreitung. Da sie die oberste Schicht der unter dem Geschiebemergel folgenden Schichtenreihe bilden, so reichen sie ziemlich hoch am Gehänge hinauf und bilden vielfach noch relativ ebene Flächen an der oberen Kante des Talrandes. Sie liefern. einen ausgezeichneten, lockeren, steinfreien, leicht bestell­baren Boden, den die Pflanzenwurzeln leicht durchdringen können, und besitzen in dem zumeist in geringer Tiefe folgenden Mergelsanduntergrunde eine Quelle von Pflanzennährstoffen, unter denen besonders der kohlensaure Kalk hervorzuheben ist. Von ganz besonderer Bedeutung aber werden sie dadurch, daß ununterbrochen Material von ihnen an den Hängen herabgeführt wird und zur Verbesserung der weiter unten folgenden Sand­flächen beiträgt.

Der Kies-(Grand-) Boden.

Der Kiesboden des Oderkieses ist auf einige lang­gestreckte, aber äußerst schmale Flächen am Südrande des Blattes beschränkt, die in landwirtschaftlicher Beziehung keine Bedeutung haben, wohl aber in den tonigen Schlickgebieten als Wegebaumaterial in ihrem Werte nicht zu unterschätzen sind. Der Kiesboden der jungglazialen Hochflächenkiese ist auf den östlichen Teil des Blattes bei Gohlitz und Leißow beschränkt. Hier findet sich in den endmoränenartigen Gebieten eine Reihe