Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 53 [Neue Nr. 2844] (1906) Fürstenberg in Mecklenburg / geognostisch und agronomisch bearb. durch L. Schulte 1899 u. 1904
Entstehung
Seite
26
Einzelbild herunterladen

26. Bodenbeschaffenheit.

Von Bedeutung ist ferner die richtige Auswahl der Frucht; bei der meist großen Verschiedenartigkeit der Verwitterungs­rinde des Geschiebemergels ist eine gleichmäßige Bewirtschaf­tung.in großen Flächen selten angebracht, und bei Bestellung mit derselben, einen bestimmten Boden beanspruchenden Frucht sind Stellen, die versagen, nicht zu vermeiden.

Auch eine sorgfältig durchgeführte Drainage ist für den Lehmboden wichtig, um ein Übermaß von Feuchtigkeit in nasser Jahreszeit zu verhindern und die dem Lehmboden bis­weilen eingelagerten wasserführenden sandigen, kaltgründigen Schichten zu entwässern.

Der Lehmboden eignet sich. für alle Feldfrüchte, und so sind denn die Geschiebemergelflächen stets die fruchtbarsten und am meisten vom Ackerbau in Anspruch genommenen. Neben Roggen, der Hauptfeldfrucht, liefern hier Gerste, Hafer, Weizen, Erbsen gute Erträge; desgleichen gedeihen Klee und andere Futterarten..

Für technische Zwecke findet der Lehmboden im Bereiche des Blattes wenig Verwertung. Sein zum Teil reicher Gesteins­bestand wird gern zu Bauzwecken verwendet. Dagegen hat die Ausbeutung des Mergels zu Meliorationszwecken bedeutend abgenommen, und die so zahlreichen alten Mergelgruben sind verlassen, seitdem die Gewinnung des Mergels meist kost­spieliger ist, als die Beschaffung von Ätzkalk.

Der Sandboden nimmt die größte Fläche des Blattes ein. Er gehört teils dem Alluvium, teils dem Höhen- und Taldiluvium an.

Der alluviale Sandboden ist auf der Karte in den Flächen dargestellt, welche die Bezeichnung s tragen. Seine große der Vegetation gefährliche Durchlässigkeit wird durch den hohen Grundwasserstand ausgeglichen; außerdem enthält er humose Beimengungen. Seine Eigenschaften machen ihn für die Be­wirtschaftung recht geeignet, und so wird denn auch der alluviale Sandboden fast überall vom Ackerbau in Anspruch genommen. Er tritt jedoch gegen die diluvialen Sandböden sehr zurück.

Die Sandböden des Höhen- und Taldiluviums unterscheiden sich durch ihre Höhenlage von einander. Sie tragen auf der