Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 53 [Neue Nr. 2844] (1906) Fürstenberg in Mecklenburg / geognostisch und agronomisch bearb. durch L. Schulte 1899 u. 1904
Entstehung
Seite
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Bodenbeschaffenheit. 27

Karte die Bezeichnungen ös, ög(Höhendiluvium) ‚und dasr (Taldiluvium). Für die Bewirtschaftung sind ihre Höhenlage, Unterlagerung und petrographische Beschaffenheit, das heißt die Beschaffenheit der Gemengteile und des Korns, von ent­scheidendem Kinflusse.;

In den höheren Lagen ist der Grund wasserstand fast überall

niedrig, und die Durchlässigkeit des Bodens führt leicht zu großer Trockenheit. Günstiger gestalten sich die Verhältnisse an den Stellen, an denen undurchlässige Schichten in geringer Tiefe unterlagern. Hier wird nicht nur selbst bei trockner Jahreszeit Feuchtigkeit in genügender Menge zurückgehalten, sondern die Pflanzen finden in dem unterlagernden Boden auch noch wertvolle Nährstoffe, so daß solche Stellen sich schon oberflächlieh durch ihren besseren Pflanzenwuchs kenntlich machen.; Die Beschaffenheit des Korns und der Gemengteile sind für das Pflanzenwachstum ebenfalls von großer Bedeutung. Die gleichmäßig-körnigen Sande sind dafür am ungünstigsten; Flächen solcher Art eignen sich kaum für den Ackerbau. Enthält der Sand dagegen gröbere Beimengungen, so geht aus deren Verwitterung eine reichliche Menge von Pflanzennährstoffen hervor; außerdem entsteht durch Verwitterung von Feldspat­gemengteilen eine lehmige Oberfläche und erteilt dem Boden einen hohen Grad von Bündigkeit.

Die Unterschiede zwischen den infolge ihrer petro­graphischen Beschaffenheit schlechteren oder besseren Sandböden kommen innerhalb der Blattfläche sehr zur Geltung. Die an groben Beimengungen reichen Sandböden innerhalb der End­moränenzüge und in der Nähe der Geschiebemergelflächen bilden einmal ein gutes Ackerland, das sich durch Zugabe von Dünge­mitteln und Befahren mit Geschiebemergel, wo es angängig ist, noch erheblich verbessern läßt. Roggen, Kartoffel, Lupine, Buchweizen und Serradella liefern lohnende Erträge. Sodann erweist sich dieser Boden auch in forstwirtschaftlicher Beziehung als vorzüglich, namentlich für das Gedeihen von Laubholz. So verdanken ihm die prächtigen Buchenbestände der Großher­zoglichen Forst Steinförde und der Königlichen Forst Menz ihr