Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 22 [Neue Nr. 3355] (1905) Vietz / geognostisch und agronomisch bearb. durch J. Korn
Entstehung
Seite
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

Auf der Liebenower Hochflähehe finden sich die größten Höhen des Blattes, mit 91,4 m Meereshöhe im Schwarzen Berge; während das Stück der Zorndorfer Platte nur 66,3 m beim Kirchen­vorwerk erreicht und die ebene Sandfläche nördlich und nordöst­lich davon am Talrande mit etwa 43 m abschneidet. Dem aus­geschnittenen Bogen des Plateaurandes ist eine nach N. und NO. sanft ansteigende Sandfläche südlich angelagert, die in ihren flachen Senkungen Moorerdebildungen zeigt. Sie geht von etwa 40 bis 20 m Meereshöhe herunter und ist durch Dünenbildungen in ihrer Einförmigkeit öfters unterbrochen. Noch tiefer liegen die ebenen Torf- und Moorerdebildungen des Überschwemmungs­gebietes der heute durch Dämme eingeschlossenen Warthe, deren tote Altwasser südlich von dem heutigen Flußlaufe als Bostanien­strom(die Bezeichnung Stille Strene der Generalstabskarte ist in der Gegend unbekannt), Wox, Alte Glinsch usw. bezeichnet worden. Im 5. schneidet das Blatt in den Alluvionen des Warthebruches bei einer Meereshöhe von etwa 14 m ab.

Die Bildungen des Blattes gehören ausschließlich den drei

jüngsten Formationen, dem Tertiär, Diluvium und Alluvium an.

Das Tertiär.

Das Tertiär des Blattes ist zusammengesetzt aus einer Schichtenfolge von Sanden , Letten und Braunkohlen und gehört zur märkischen Braunkohlenformation, die dem Miocän zuzu­rechnen ist. In der Sandgrube bei Blumberg am Westrande des Blattes ist eine, soweit bisher bekannt, gegen 10 m mächtige Folge von weißen, festen Sanden zu beobachten, deren Liegendes noch unbekannt ist und. in denen außer Quarz, der den Hauptbestandteil bildet, und Muskowit(weißem Kaliglimmer) noch Rutil und Tur­malin durch mikroskopische Untersuchung festgestellt werden konnten; Magnetit scheint nicht vorzukommen. Das ungefähr nordwestliche Einfallen dieser Schichten schwankt etwa von 15 bis 30°, die Streichrichtung ist dem Talrande ziemlich parallel.

Wichtiger als diese sandigen Schichten, deren Alter bei dem gänzlichen Fehlen von Fossilien überdies nicht unzweifelhaft ist,